Die Höhle des Königs

Vergessene Geschichte.

Schwer vorstellbar, dass ein König in einer Höhle wohnt. Doch die Herrscher der Guanchen brauchten keinen Luxus. Sie lebten genau so wie ihre Untertanen. Ein gesichertes Beispiel für einen solche Höhlenwohnung findet man unterhalb von Güímar in einem Tal namens Chinguaro. Dort gibt es einen vergessenen und verlassenen archäologischen Fundort, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

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Tanken unterm Stern

Ein Denkmal für Benzin.

Puerto de la Cruz ist viel mehr als eine Touristenstadt. Die vielen Schätze, die sie auf ihren knapp neun Quadratkilometern birgt, werden von Besuchern, aber auch von ihren eigenen Bewohnern oft nicht wahrgenommen. Die Liste des Kulturerbes und der Kulturgüter in dieser Gemeinde ist viel länger, als es auf den ersten Blick scheint. Sie enthält auch einige überraschende Kuriositäten, die nur wenige Menschen kennen. Eine davon ist eine Tankstelle

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Hält warm und trocken

Die Manta Esperancera.

Es gibt viele historische Hinweise auf die Decke, die die Bauern früher als wärmendes Kleidungsstück trugen und auch heute noch benützen. Die Kälte in den feuchten, hochgelegenen Gebieten der Inseln führte zu einem merkwürdigen Phänomen: Bettdecken wurden zum Kleidungsstück der Landbevölkerung. In La Esperanza steht ein Denkmal dafür.

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500 Jahre Geschichte

Ein Tag in San Juan de la Rambla.

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Viel Geschichte und viele Geschichten kann man in San Juan de la Rambla auf kleinstem Raum entdecken. Hier kann man Gebäude aus alten Zeiten noch so bewundern, wie sie damals entstanden sind. Bei einem kleinen Spaziergang offenbart sich so manche hübsche Ecke. Leider fahren viele an diesem interessanten Städtchen einfach vorbei.

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Die zwei Karnickel

Tomás de Iriarte

Zwischen ein paar Büschen – verfolgt von Hunden,
ich sag‘ nicht lief – flog ein Karnickel.
Aus seinem Bau – ein Kollege kam heraus
und sagte „Halt an – Freund! Was ist hier los?“
„Was los ist…?“ antwortete er – „Bin ganz außer Atem,
zwei Schurken von Windhunden – sie verfolgen mich.“
„Ja“, antwortete der andere – „ich sehe sie da drüben,
aber es sind keine Windhunde.“ – „Was sind sie dann?“ „Podencos.“
„Was? Podencos, sagst du – wie mein Großvater,
Windhunde, richtige Windhunde – ich hab‘ sie genau gesehen.“
„Das sind Podencos, Mann! – Davon verstehst du nichts.“
„Das sind Windhunde, sage ich dir.“ – „Und ich sage, es sind Podencos.“

Und während sie sich streiten – sind die Hunde schon da
und erwischen meine beiden – unvorsichtigen Karnickel.
Und wer – aus kurzsichtigen Gründen
vergisst, was zählt – er nehme dieses Beispiel mit.

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Weltkulturerbe

Das historische La Laguna

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Im Dezember 1999 wurde die Stadt La Laguna von der UNESCO mit dem Titel „Kulturerbe der Menschheit“ ausgezeichnet. 20 Jahre danach feiert man das Ereignis mit vielen Veranstaltungen und erinnert sich an die historischen Werte.

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Drachen, Teufel, Schräge Vögel

Fronleichnam einmal anders.

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In der Stadt La Laguna gibt es seit einigen Jahren einen Umzug der etwas anderen Art. Hier wird nicht wie sonst an Fronleichnam üblich, eine christliche Statue durch die Stadt getragen. Seltsame Gestalten sind hier unterwegs. Sie erinnern an alte Rituale.

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600 Meter und 400 Jahre

Wege mit Geschichte.

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Von Puerto de la Cruz nach La Orotava sind es heute nur wenige Minuten mit dem Auto oder dem Bus. Doch früher war dies eine beschwerliche Reise von einem halben Tag. Zwischen den beiden Orten wurde eine der ersten Straßen der Insel gebaut. Ein Teilstück davon existiert noch heute.

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Das vergessene Dorf

Elf Steinhäuser und ein staubiger Weg.

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Das ist alles, was der Weiler Icor zu bieten hat. Die Zeit ist hier für immer stehen geblieben. Man merkt es an der Totenstille. Die kurvige Hauptstraße, die TF-28, führt am Dorf vorbei, selten fährt dort noch ein Auto und nur dreimal am Tag kommt ein Bus vorbei.

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Die Windmühle von Cuevas Blancas

Kulturgut auf dem Abstellplatz

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Auf dem Lagerplatz einer Baustoffhandlung vermutet man weder ein Objekt von kulturellem Interesse noch einen historischen Ort. Doch zwischen verrosteten Containern und mobilen Toilettenhäuschen steht eine der am besten erhaltenen Windmühlen Teneriffas.

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Zimmer mit Aussicht

Wer zuerst kommt,…

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erhält die besten Schnäppchen. Und wer erster sein will, muss den nötigen Weitblick haben. Das kann man hier auf der Insel von vielen Bergen aus, aber da ist man weit weg vom Geschehen, das sich früher wie heute hauptsächlich in den Städten und Häfen an der Küste abspielte.

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Das Gespenst von La Laguna

Seit 400 Jahren eine Legende

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„Da saß eine Frau auf dem Stuhl, sie sah mir direkt in die Augen. Als ich mich näherte, löste sie sich in Luft auf.“
„Ich werde dieses helle, leuchtende Bündel nie vergessen. Es hatte die Form einer Frau.“
„Es war eine weiße Wolke in Frauengestalt, die sich neben mich stellte.“

„Schrecklich, wenn du weißt, dass du alleine bist, und du hörst Schritte im Stockwerk weiter oben. Etwas, was immer dann passiert, genau so wie die Erscheinungen, wenn eine neue Person hier im Museum anfängt zu arbeiten.“ „Diese Schritte kommen immer aus dem Abschnitt 6, wo das Christusbild hängt.“
„An jenem Morgen war niemand im Unterrichtsraum, plötzlich hörten wir ein Geräusch, wir erschraken alle, und die Türe schlug zu. Man konnte denken, es wäre der Wind, aber es waren alle Fenster zu, und die Tür war mit dem Schlüssel abgeschlossen. Hier passieren sehr seltsame Dinge.“

Dies alles sind Aussagen von Angestellten des historischen Museums in La Laguna, das sich im ehemaligen Haus der Familie Lercaro befindet. Alle sind Zeugen, die behaupten, es könne sich nur um das Gespenst handeln. Man hat ihnen schon verboten, es zu erzählen. Aber die Angst ist groß.

Die Legende erzählt von der jungen Catalina, aus dem Hause Lercaro, einer reichen Familie von Kaufleuten aus Genua, die sich seit Mitte des 16. Jahrhundert finanziell an der Eroberung der kanarischen Inseln beteiligt hatten. Catalina war das sechste von insgesamt acht Kindern von Bernardo Lercaro Justiniani (1594-1653).

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Wie es sich für die Tochter einer angesehenen Familie gehört, sollte sie standesgemäß heiraten. Ihr Ehemann sollte ein älterer Mann werden, der bekannt war für seinen Reichtum, seinen Despotismus und seine Leidenschaft für den Sklavenhandel. Catalina ekelte sich vor ihm, und als ihr Vater die Hochzeit plante, schloss sie sich Tage lang in ihrem Zimmer ein.

Sie beschloss, sich in der Nacht vor der Hochzeit das Leben zu nehmen. In der Dunkelheit stieg sie hinunter zu Brunnen im Hof und stürzte sich hinein.

(Ok. Das hier ist nur ein Brunnenaufsatz aus Stein. Da ist überhaupt kein Brunnenloch. Aber es ist ja auch nur eine Legende…
Dieser Brunnenaufsatz stammt übrigens aus der „Casa del Pirata“, dem Haus des Piraten Amaro Pargo in Machado. Lies mehr über den Piraten.)

Am nächsten Morgen waren die Hochzeitsvorbereitungen in vollem Gange, als eine der Küchenangestellten hinausging um Wasser zu holen. Sie fand die tote Catalina im Brunnenschacht, nach oben blickend und mit weit geöffneten Augen.

Dieser schreckliche Vorfall war sehr schmerzlich für die Familie Lercaro. Wegen des Selbstmords verweigerte die Kirche der Toten ein ordentliches Grab im Friedhof, und sie mussten sie in einem der Hinterhöfe des Hauses armselig beerdigen.

Schon wenige Wochen danach hörten die Angestellte des Hauses geheimnisvolle Geräusche, sahen schwarze Schatten und weiße Lichter und behaupteten, Catalina läge in weißen Kleidern in ihrem Bett. Das Wasser des Brunnens färbte sich rot und alle weigerten sich, davon zu trinken. Der Spott und die Gerüchte, die durch die Stadt liefen, zwangen die Familie Lercaro schließlich dazu, La Laguna zu verlassen. Sie zogen in ein neues Haus in La Orotava. Dort tauchten die Vorfälle niemals auf.

Aber im alten Haus…? Dort spukt es offenbar bis zum heutigen Tage weiter.

Am 2. November 2011 ging das englische Medium Angie Freeland, Spezialistin für paranormale Phänomene, durch das Haus, ohne etwas von der Geschichte zu wissen. Sie ging zum Brunnen und sah eine weiß gekleidete Frauengestalt mit ihrem Schmuck. Sie konzentrierte sich mehr und erfuhr, dass Catalina sich vom Balkon des oberen Stockwerks in den Hof gestürzt hat, und als sie noch nicht tot war, anschließend in den Brunnen.

Die Gruppe „Clave 7“ zur Untersuchung übernatürlicher Phänomene entdeckte in dem Haus elektromagnetische Unregelmäßigkeiten und Geräusche, die Schritten ähneln, und ein Licht, das sich von alleine einschaltete.1609206_2Nun, im Jahre 2012 hat eine groß angelegte Studie der Universität von La Laguna und dem Astrophysischen Institut mit modernen wissenschaftlichen Methoden bewiesen, dass alle beobachteten Phänomene eine nachweisbar harmlose physikalische Erklärung haben.

Doch die Legende lebt weiter…
http://www.laopinion.es/tenerife/2012/07/21/lercaro-queda-fantasma/424962.html

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Zugegeben, es ist eine gute Geschichte, mit allen Zutaten, um das Haus des historischen Museums ein bisschen interessanter zu machen. Der Direktor freut sich über mehr Besucher.

(War es vielleicht dieser Brunnen…?)

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Mehr über das historische La Laguna findest du hier: Weltkulturerbe.

Lust auf ein anderes Schauermärchen? Dann lies Tatort La Matanza. Oder die Geschichte über Die Mauer des Teufels.

Mehr über berühmte Menschen aus Teneriffa findest du auf der Seite PERSÖNLICHES.


Artikel-Nr. 17-2-14

Die Windmühle von Barranco Grande

Dem Verfall preisgegeben.

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Niemand kümmert sich um diesen wenig einladenden Ort, obwohl dort das Denkmal eines Kulturguts von nationalem Interesse steht. Es ist eine der typischen Gofio-Mühlen, wie es früher viele auf der Insel gab. Sie stammt aus dem Jahr 1898.Im Jahre 1973 zerstörte ein Bagger einen Teil der umgebenden Mauern der bis dahin noch gut erhaltenen Mühle. Nach langen Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern hat die Stadt Santa Cruz im Jahr 2007 die Mühle erworben. Man legte einige Wege zwischen simplen Betonmauern an und stellte ein paar Bänke hin. Es hätte ein freundlicher kleiner Ort der Erholung werden können, wenn man noch ein paar Bäume und Blumen gepflanzt hätte, vielleicht noch ein kleines Café dazu – und wenn er gepflegt worden wäre. Aber daran hatte wohl niemand Interesse. Es gab nicht einmal eine Eröffnungsfeier.

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