Monte Cho Pancho

Steinige Wege, rauf und runter.

Zwischen San Miguel de Abona und Vilaflor ziehen sich die Terrassenfelder in den mittleren Höhen weit hinauf bis an den Rand des Gebirges. Früher waren es viel mehr, und deshalb gibt es dort noch viele alte Wege. Auf 1000 m Höhe liegt ein schöner Picknickplatz als Ausgangspunkt für steinige Wanderungen auf wenig begangenen Pfaden.

Der Monte Cho Pancho ist eine sehr schön angelegte Erholungszone in einem kleinen Kiefernwald mit Tischen, Grillstellen und Spielgeräten für die Kinder und ist bequem mit dem Auto zu erreichen. Viele Menschen suchen dort am Wochenende Ruhe und Frieden und erholen sich zusammen mit der ganzen Familie. Doch wenn der Andrang groß ist, kann es auch mal lauter werden im Wäldchen.

Tatsächlich wird das Adjektiv pancho für eine ruhige und friedliche Person verwendet. Pancho ist auch ein Kosename für jemanden, der eigentlich Francisco heißt. Und das vorangestellte Cho ist eine traditionelle und höfliche Anrede für eine ältere Person (die weibliche Form ist Cha). Vielleicht hat einmal ein friedlicher alter Mann namens Francisco hier gelebt.

Die hier beschriebene Wanderung verläuft meist auf alten, steinigen und steilen Wegen, zwischendurch aber auch auf kleinen Straßen, die mindestens genau so steil sind. Man kann die ganze Wanderung am Stück machen, oder in zwei Teilen und dazwischen ein ausgiebiges Mittags-Picknick im Wald genießen. Oder die beiden Teile an verschiedenen Tagen unternehmen.

Vom Picknickplatz geht man zunächst auf der Zufahrtstraße 800m zurück bis zur Hauptstraße, vorbei an neu hergerichteten und genutzten Feldern. Hier hat man auch einen schönen Blick hinauf zu den Bergen. Kurz vor der TF-563 zweigt nach rechts unten eine andere kleine Nebenstraße ab. Dort geht es zunächst einmal bequem bergab. Man hat auch bald einen schönen Blick in den Barranco de la Mesa. Nach 800 m biegt die Straße nach links, und dort beginnt geradeaus eine steinige Piste, die später zu einem Wanderweg wird. Er macht nach etwa 300 m einen Bogen um ein nicht mehr verwendetes Staubecken herum.

Danach ist der Weg nicht mehr ganz so eindeutig, viele Abzweigungen nach links oder rechts lässt man unbeachtet, im Prinzip geht es immer geradeaus abwärts. Weiter unten dreht der Weg aber deutlich nach rechts und verläuft horizontal auf eine kleine Gruppe von Kiefern zu, bevor er wieder steiler wird. Doch dann ist es nicht mehr weit, bis er in eine Piste übergeht, die danach zu einer Asphaltstraße wird.

Diese ist aber richtig steil. Die Aussicht geht weit hinunter über die gesamte Landschaft des Südwestens, bis zur Küste und der markanten Montaña Roja, über San Miguel und Granadilla hinweg bis zum Hafen, und weiter rechts bis zum ebenfalls sehr markanten Roque de Jama. Später kommt man zuerst an einem abgedeckten Wasserreservoir vorbei, auf der rechten Seite, 200m später an einem runden, ebenfalls abgedeckten Wasserbehälter, auf der linken Seite. 50m danach muss man aufpassen und rechts abbiegen. Die Piste geht kurz bergauf und dann nach links hinunter in den Barranco de la Mesa.

Hier gibt es die Möglichkeit eines Abstecher in die Schlucht hinein, bis zu der alten Galería mit einigen Arbeitsgebäuden und dem Wasserstollen. (Zusätzlicher Weg hin und zurück etwa 800 m) Auf der anderen Seite der Schlucht geht die Piste aus dem Tal heraus und in einer Rechtskurve wieder bergauf.

Parallel dazu gibt es einen alten Wanderweg, aber es ist bequemer, zunächst auf der Piste zu bleiben. Erst weiter oben, wo die Piste sich vom Pfad entfernt, wechselt man auf diesen. Der ist nun wieder richtig steil und steinig. Am Weg gibt es einige Informationstafeln, von denen die meisten aber leider so gut wie gar nicht mehr zu lesen sind. Unter einer Kiefer erfährt man bei einem schattigen Päuschen etwas über die Kiefernnadeln.

Dieser Weg ist auch als Camino de la Silleta bekannt und verbindet auf 3,4 km Länge den Ort El Roque mit dem Monte Cho Pancho. Blickt man nach unten, hat man ein weites Panorama mit dem 781 m hohen Roque Jama in der Mitte. Er ist ein Naturdenkmal und einer der „heiligen“ Berge der Guanchen. Roque Jama, Centinela und Conde sind die Reste der allerersten Landmassen aus der Entstehung der Insel.

Der weitere Aufstieg ist eindeutig und weiterhin steinig. Man kommt an einem verfallenen Haus vorbei. Gegenüber liegt ein kleiner Dreschplatz, ein Zeichen dafür, dass früher einmal hier Getreide angebaut wurde.

700 m oberhalb und genau auf 960 m Meereshöhe muss man nach rechts gehen. Dort kommt man gleich an einem alten Trockenofen vorbei. Hier oben gab es früher auch viele Obstbäume. Feigen, Pfirsiche oder Birnen wurden in solchen Öfen getrocknet und haltbar gemacht. Eventuell wurden hier auch Tonwaren gebrannt, direkt unter dem Ofen befindet sich eine Höhle mit Tongestein.

Danach sieht man ein Stück weiter oben schon das Kiefernwäldchen des Monte Cho Pancho, wo man direkt hinein geht. Wie schön, endlich wieder auf Kiefernnadeln und im Schatten gehen zu können!

Dieses war der untere Teil der Wanderung. Nun kann man sicher eine ausgiebige Pause und eine Stärkung gut gebrauchen. Auf den Informationstafeln erfährt man nebenbei einiges über den Wald. Den Falken, den „Picapinos“ und den blauen Teidefink kann man hier vielleicht beobachten, die Eule bei Tag wahrscheinlich nicht.

Danach könnte man den oberen Teil in Angriff nehmen.

Am Ende des Parkplatzes geht man neben dem Fincator auf eine Piste, die durch ein Tal verläuft und danach einen Rechtsbogen macht. Dann geht man geradeaus in den Wald hinein und kommt weiter oben an Weinfeldern vorbei.

Leicht bergauf kommt man zu einem nicht fertig gestellten Gebäude. Dahinter beginnt ein Wanderpfad, der zunächst schmal zwischen den Terrassenfeldern ansteigt und danach breiter wird. 350 m nach dem unfertigen Gebäude kommt man zu einem verfallenen Haus und geht dann an einem kleinen Barranco entlang weiter. Danach darf man nicht in die Schlucht hinunter gehen, sondern biegt nach rechts ab und gleich wieder links, immer zwischen den Terrassenfeldern nach oben. Durch ein kleines Tal geht es weiter. 50 m hinter einer Schranke geht man nach rechts aufwärts und dann oberhalb einer Kiefer ganz eben weiter. Dieser Weg stößt 200 m weiter senkrecht auf einen anderen.

Hier kann man noch 100 weiter hoch gehen zu einem gut sichtbaren Haus. Auch dieses ist verfallen, aber man erkennt wieder, dass diese Gegend früher einmal intensiv besiedelt und genutzt wurde. Viel zu sehen gibt es in der Ruine nicht. Diesen Abstecher könnte man auch weglassen.

Danach geht es geradeaus bergab, wieder mal auf einem sehr steinigen Weg. Er macht einmal einen Links- und dann einen Rechtsbogen. Danach kommt man direkt an der Straße zum Cho Pancho wieder heraus.

Gesamte Strecke:

Entfernung: 9,6 km
Gehzeit: 4,5 Std.
Höchster Punkt: 1125 m, tiefster Punkt 680 m
Einstufung: E5**WWR (Erklärung siehe hier)
Karte:

Unterer Teil:

Entfernung: 6,3 km
Gehzeit: 3 Std.
Höchster Punkt: 1020 m, tiefster Punkt 680 m
Einstufung: C4**WWR (Erklärung siehe hier)
Karte:

Oberer Teil:

Entfernung: 3,4 km
Gehzeit: 1,5 Std.
Höchster Punkt: 1125 m, tiefster Punkt 1020 m
Einstufung: B2**WWR (Erklärung siehe hier)
Karte:

Bemerkung: Der Picknickplatz ist offiziell samstags, sonntags und feiertags von 7 bis 18 Uhr geöffnet. Hindurchgehen und sich dort ausruhen kann man aber immer. Es gibt einen großen Parkplatz. Am Wochenende kann es hier sehr überlaufen sein, dann sind alle Parkplätze spätestens zu Mittag belegt. Die Wege sind wirklich sehr steinig. Vorsicht, Trittsicherheit und gute Wanderstiefel sind unbedingt erforderlich.

Anfahrt: Nördlich des Zentrums von San Miguel zweigt von der TF-28 die TF-563 Richtung Vilaflor ab. Nach 6,4 km ist die Seitenstraße zum Cho Pancho ausgeschildert.

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Lust auf noch mehr steinige Wege: Ohne Wanderer gibt es keinen Weg.



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