Eine kleine Runde im Nebelwald.
Auf dieser knapp zweistündigen Rundwanderung lernt man das zentrale Anaga-Gebirge und seinen faszinierenden Nebelwald kennen und geht auf wenig bekannten Wegen. Obwohl die Runde nur kurz ist, ein bisschen Kondition ist erforderlich, denn es geht mitunter steil bergab und wieder bergauf. Das lässt sich in diesem Teil der Insel kaum vermeiden. Aber in einem langsamem Tempo kann man sie genießen.

Die Wanderung startet beim „Merendero Casa Carlos“, direkt an der TF-12. Das ist ein rustikales Restaurant, wo man bei schönem Wetter auf der Terrasse sitzen kann und einen herrlichen Blick über die Berge hat. Leider fliegen auch oft die Nebelwolken hier vorbei, dann sitzt man drinnen in einem kargen Speisesaal. Heizung gibt es nicht. Bevor man losmarschiert, kann man sich schon einmal Appetit holen für das später wohl verdiente Mittagessen. Die Speisekarte steht vielleicht auf einer Tafel, aber die Bedienung kann noch eine ganze Liste von regionalen Spezialitäten aufzählen.


Rechts der Casa Carlos vorbei folgt man zunächst dem Weg Richtung Taborno, der nach dem letzten Haus gleich im Wald bergab geht. Nach sieben Minuten zweigen nach rechts und nach links zwei Wege ab, die mit einem gelb-weißen Kreuz gekennzeichnet sind. Geradeaus würde der Weg nach Taborno gehen. Für diese Runde zweigt man hier aber spitzwinklig nach links ab – trotz gelb-weißem Kreuz!

Dies ist gleich ein herrlicher Weg im Nebelwald. Grün bemooste Bäume und Farne vermitteln ein echtes Dschungel-Feeling. Es geht in leichtem Auf und Ab immer am Hang entlang und in kleine Schluchten hinein. Man überquert Bäche und steigt über Wurzeln oder in den Fels gehauene Treppen. Zwischen den Bäumen durch sieht man immer wieder hinüber zum Roque de Taborno, dem „Matterhorn“ Teneriffas.




Nach 20 Minuten kommt man an einem verlassenen Haus vorbei, am Zaun entlang geht es weiter. 10 Minuten später nähert man sich etwas der Straße nach Las Carboneras, aber man geht geradeaus weiter. Dann geht es irgendwann richtig steil hinunter, bis man nach insgesamt etwa einer Stunde auf die Carboneras-Straße trifft (TF-145).
(Wer es etwas bequemer haben will, geht hier nach links auf der Straße weiter, etwa 750m bis zur scharfen Linkskurve nach den Häusern, und dort gerade wieder in den Wald hinein. Siehe Karte, Alternative gelb)
Schräg gegenüber steht ein Strommast, dahinter geht der Wanderweg weiter. Zunächst noch ein bisschen abwärts. Der Weg geht dann schnell in eine Piste über und weiter zwischen den Feldern hindurch. Sie gehören zum Weiler El Río, der nur aus ein paar Häusern besteht. Hier hat man auch einen Weitblick bis hinaus zur Küste. Dieser Abschnitt des Wegs ist ein Teil der Streckenwanderung PR TF-10 von Punta del Hidalgo zur Cruz del Carmen.




Dort wo er wieder in den Wald hinein geht, steigt man links auf der Betonpiste hinauf bis zur Straße. Gelb-weiße Kreuze zeigen an, dass es nicht mehr der PR TF-10 ist. Auf der Straße geht man rechts bis zur scharfen Linkskurve und dort geradeaus in den Wald hinein. Rechts neben dem Wasserdepot ist eine Schranke. Dort beginnt die Pista de las Hiedras, die über viele Kilometer an der Nordflanke verläuft.

Direkt hinter der Schranke geht man links hinauf auf dem Wanderweg, und nun muss man 120 Höhenmeter aufsteigen. Aber der Weg ist wild und spannend, teilweise direkt im Fels, aber immer im Schatten.
Oben trifft man wieder auf die TF-12 und geht noch etwa 500m nach links bis zur Casa Carlos.
Dort gibt es sicherlich leckeres Ziegenfleisch, ein großes Schnitzel, einen Kichererbseneintopf oder einen üppigen gemischten Salat, große Portionen garantiert. Authentisches ländliches Essen zum Genießen.
Entfernung: 4 km
Gehzeit: 1 h 45 min
Höchster Punkt: 960m, tiefster Punkt: 780m
Einstufung: B2**WBR (Erklärung siehe hier)
Karte:

Bemerkung: Nach einem starken Regen sollte man diese Route nicht gehen. Die Erde ist sehr matschig, auf den Felsen und Wurzeln besteht Rutschgefahr, denn es ist mitunter recht steil hier. Gute Wanderstiefel mit Profil sind dringend zu empfehlen. Die Route verläuft nur ein kurzes Stück auf offiziellen Wanderwegen.
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Deutlich bequemere Wege bietet die ausgeschilderte Runde im Zauberwald, oder die kurzen „Wege der Sinne“ ab Cruz del Carmen. Auch im Westen der Insel gibt es Lorbeerwald: Monte del Agua.
Von der Terrasse der Casa Carlos blickt man hinunter auf den Weiler Roque Negro. Hier findest du eine Wanderung in diesem Ort: Unterm schwarzen Fels.
Artikel-Nr. 26-0F85D9DC
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