Jedes Jahr im Sommer droht die gleiche Gefahr. Warme und trockene Luft in den Höhenlagen kommt aus Osten. Die Wälder trocknen aus. Es kommt zu Waldbränden, die fast immer auf menschliche Unachtsamkeit zurück gehen.
Die Inselregierung sieht rot und ergreift einschneidende Maßnahmen. Das Betreten der Wälder wird verboten, die Picknickplätze werden gesperrt. Jegliches Feuermachen, z.B. das Verbrennen von landwirtschaftlichen Abfällen ist offiziell untersagt. Ebenso das Arbeiten mit Maschinen, die Funkenflug erzeugen und schnell einen unkontrollierten Brand auslösen können. Natürlich sind auch die bei allen Festen so beliebten Feuerwerke verboten.
Die BRIFOR unternimmt im Sommer laufend Kontrollfahrten und -flüge, und die Feuerwehren stehen in Alarmbereitschaft. In der Regel gehen bei der Feuerwehr im Laufe des Monats August mehr als tausend Brandmeldungen ein. Fast alles sind Brände, die aus Unachtsamkeit entstehen. Die Feuerwehr rät vor allem den Bauern, stets einen angeschlossenen Wasserschlauch bereitzuhalten und trockene Pflanzenreste sicher zu verwahren. Schnelles Handeln ist der Schlüssel, um eine Katastrophe zu verhindern.



Nicht nur das beliebte Wochenendpicknick im Wald muss ausfallen, sondern es darf auch nicht mehr gewandert werden. Denn eine einzige Zigarettenkippe oder eine weggeworfenen Flasche können eine Katastrophe auslösen. Gerade in den Höhen zwischen 1000 und 2000 Meter steigen die Temperaturen nicht selten auf über 35º, die Luftfeuchtigkeit sinkt extrem, und durch die entstehende Thermik fegen starke Winde durch die Schluchten. Ideale Bedingungen für das Feuer.
Doch oft ist das Wetter zweigeteilt. Entlang der gesamten Nordküste liegt eine dicke Nebelschicht, durch die die Sonne kaum durchkommt. Unterhalb von 600m Höhe ist alles grau, bei 20° bis 22° liegt die Luftfeuchtigkeit um die 90%. Die Sichtweite liegt unter 100m. In den Spinnweben sammeln sich Wassertröpfchen. An den Stränden der Nordküste ist blauer Himmel nicht zu sehen. Trotzdem ist der UV-Index sehr hoch, denn der Nebel ist dünn.
Doch das Wetter ist zweigeteilt. Entlang der gesamten Nordküste liegt eine dicke Nebelschicht, durch die die Sonne kaum durchkommt. Unterhalb von 600m Höhe ist alles grau, bei 20° bis 22° liegt die Luftfeuchtigkeit um die 90%. Die Sichtweite liegt unter 100m. In den Spinnweben sammeln sich Wassertröpfchen. An den Stränden der Nordküste ist blauer Himmel nicht zu sehen. Trotzdem ist der UV-Index sehr hoch, denn der Nebel ist dünn.



Die Passatwinde bringen kühle und feuchte Meeresluft aus dem Norden, was an den Bergen zu eine starken Wolkenbildung führt. Eine im Sommer durchaus gewöhnliche Situation. Das Satellitenbild zeigt die dichte, sehr niedrige Bewölkung nördlich der Inseln. Doch oberhalb der Wolke herrscht eine Gluthitze. Der gelbe Schleier südlich der Inseln kommt von der staubhaltigen, heißen Luft, die aus Afrika kommt.
Mehr darüber erfährst du in den Artikeln Der Atem Afrikas und Der Eselsbauch.
Diese Nebelwolken stellen im Ernstfall beim Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern ein großes Problem dar. Der Rauch eines Feuers liefert zusätzliche Kondensationskerne, und die Rauchwolke vermindert die Sicht noch mehr. Ist das Feuer erst einmal groß genug, entsteht noch ein spezielles Wetterphänomen, das sich Pyrocumulus nennt, eine Hitzewolke, verbunden mit starken Winden.
Im Mai 2021 hat es die Berge von Arico erwischt, dort sind auf den südlichen Hängen der Cañadas 3088 ha Wald abgebrannt. Die Rauchwolke zog weit nach Südwesten über den Atlantik. Er konnte erst fünf Monate später als endgültig gelöscht erklärt werden.

Im Juli 2022 traf es die Nordseite der Insel, wo 2700 ha verbrannten. Oberhalb von Los Realejos entstand im Wald ein Feuer, das sich auf Grund wechselnder Winde mit mehreren Fronten in alle Richtungen ausbreitete. Es erreichte die Grenze des Nationalparks unterhalb der Fortaleza und kam im Westen bis nach Icod de los Vinos. Besonders kritisch war die Front im steilen Berghang von Tigaiga. Dort ist es so steil, dass die brennenden Bäume hinunter stürzen konnten und das Feuer so bergab wanderte. Löschflugzeuge können dort nicht eingesetzt werden und Bodentruppen können keine Schneise schlagen. Mehrere hundert Menschen mussten aus den Häusern unterhalb des Brands evakuiert werden. Eine Woche lang flogen unermüdlich zwei Flugzeuge und elf Hubschrauber in das Chaos aus Rauch und Flammen, die 60m Höhe erreichten.


In derselben Zone gab es im Jahr 2007 schon einmal einen wesentlich größeren Brand, bei dem über 15000 ha Wald vernichtet wurden.
Nach dem Brand ist die Gefahr noch nicht vorbei. Tückisch sind die so genannten Wurzelbrände, unterirdische Glutnester, die nicht leicht entdeckt werden und bei Wind schnell wieder aufflammen können. Da die Bäume den Boden nicht mehr festhalten, kann es gerade an den Steilhängen auch Monate danach noch zu Bergstürzen kommen, oder bei Starkregen im Herbst zu bedrohlichen Schlammlawinen.
Das Verbot, landwirtschaftliche Maschinen zu benutzen, hat schwer wiegende Folgen. Lies dazu den Artikel 70% Ernteverlust.
Auch wenn die Landschaft danach ein Bild des Grauens ist und tausende von Tieren in den Flammen sterben, die Natur erholt sich erstaunlich schnell. Bereits im nächsten Frühjahr sprießen die ersten Triebe der Kiefern wieder aus der Asche.
Artikel-Nr. 0-17-76
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