Von Ruigómez nach Erjos.
Die Berglandschaft oberhalb von El Tanque ist oft eine ziemlich feuchte und neblige Gegend, aber gerade deshalb üppig grün und erstaunlicherweise noch intensiv landwirtschaftlich genutzt. Auf Pisten und Wanderwegen geht es durch Felder und Gärten, aber auch durch den bezaubernden Baumheidewald.

Während in Erjos mehrere beliebte und offizielle Wanderrouten beginnen, ist das unterhalb gelegene Dorf Ruigómez als Ausgangspunkt für Routen weniger bekannt. Durch den verschlafenen Ort fährt man einfach nur durch, er hat auch wirklich nichts zu bieten.
Bei der kleinen Dorfkirche und dem Festplatz gibt es Parkmöglichkeiten. Genau gegenüber der Kirche ist der lokale Wanderweg SL TF-151.1 ausgeschildert in Richtung San José de los Llanos. Nach 100m biegt man rechts ab und kommt auf die Pista agrícola el Guirre, die hinter den letzten Häusern zu einer steilen Betonpiste wird. Es geht kräftig bergauf. Beim Blick zurück sieht man das Dorf Ruigómez.




Nach insgesamt 700m zweigt der Wanderweg rechts von der Piste ab. Nun geht man auf einem alten Pfad zwischen Mauern. Es ist nicht mehr ganz so steil, aber dafür etwas felsiger. Bald kommt man in den schattigen Wald. Nach weiteren 250m geht der offizielle Weg geradeaus in die Schlucht hinein, sie heißt Barranco el Guirre, nach einem Raubvogel, der heute aber ausgestorben ist.

Wer noch eine wesentlich größere Runde laufen kann, folgt hier der im Artikel Geierschlucht beschriebenen Route nach San José de los Llanos und wieder zurück nach Erjos. Man kann auch nur ein Stück in die Schlucht hinein gehen und wieder bis zum Wegweiser zurück.
Für die jetzige Wanderung biegt man aber rechts ab und steigt durch den wunderschönen Baumheidewald bergauf. Dort wo der Wald sich wieder etwa lichtet und rechts wieder Felder liegen, hat man, wenn es die Wolken erlauben, auch einen überraschenden Blick zum Teide. Der Wanderpfad trifft dann auf eine Asphaltstraße, wo man sich links hält und noch ein weiteres Stück bergauf vor sich hat.





Schließlich kommt man zur Kapelle von San José, dies ist der höchste Punkt der Wanderung und perfekter Platz zum Ausruhen. Das ursprüngliche Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es befand sich lange Zeit in einem lamentablen Zustand und wurde dann in den 1980er Jahren renoviert und umgebaut. Vom ehemaligen Bau sind der Glockenturm und die Mauern erhalten geblieben. Die Kapelle ist schlicht, aber schön, vor allem durch den Rundbogen des Zugangs zum Innenhof. Die robuste Holztür ist in der Regel verschlossen. Die Kapelle hat ein typisches vierseitiges Dach mit arabischen Ziegeln. Sie wird von einem steinernen Glockenturm für zwei Glocken gekrönt. Diese wurden nach der Restaurierung in die Einsiedelei zurückgebracht, da sie in der benachbarten Pfarrkirche aufbewahrt waren. Die Kapelle ist Teil des historischen Erbes von El Tanque und wurde zum Kulturgut erklärt.

Danach geht es rechts weiter auf dem Sträßchen, das bald steil abwärts verläuft und wieder zu einer Betonpiste wird. Vorbei an einem Wasserdepot kommt man hinunter ins Tal. In 20 Minuten ab der Kapelle erreicht man das Zentrum von Erjos, wo man die Hauptstraße überquert.





Neben der Kirche geht es ein paar Stufen abwärts, dann sieht man die Hinweisschilder der Wanderwegs PR TF-53 nach Cuevas Negras und Los Silos. Er geht nach rechts auf der Straße und 100m weiter nach links. Dort kommt man am ehemaligen Dreschplatz von Erjos vorbei.
Hinter dem Dreschplatz geht es zunächst auf einem Treppenweg abwärts, bis man nach den letzten Häusern wieder auf einem felsigen Wanderpfad bergab geht.

Der Weg würde immer weiter hinunter in den Barranco de los Cochinos führen, aber für den Rückweg nach Ruigómez muss man ein einer Stelle gut aufpassen. Ziemlich genau 500m nach den Dreschplatz steht links am Weg neben einem Wasserrohr ein Holzpfosten mit gelb-weißer Markierung. Schräg gegenüber entdeckt man einen sehr zugewachsenen Pfad ins Gebüsch hinein, der rechtwinklig vom Wanderweg abzweigt.
Er macht gleich einen Linksbogen und ist danach auch wieder weniger wild verwachsen. Fast eben geht er am Hang entlang und in den Wald hinein. Dort wo man aus dem Wald heraus kommt, sieht man rechts eine charakteristische rote Felswand. Sie gehört zu einem alten Steinbruch, wo man früher das Tongestein als Baumaterial angebaut hat. Hier geht es scharf nach rechts.


Nun folgt man immer diesem Feldweg und kommt nach 400m an einem roten Haus vorbei, danach macht er einen Rechtsbogen und stößt auf eine Betonpiste. Sie ist die geradlinige Verbindung zwischen Erjos und El Tanque, auf ihr hätte man auch direkt von Erjos aus herunter laufen können.


Auf der Piste geht man nach links und sofort wieder nach rechts auf eine Asphaltstraße, vorbei an dem Haus mit den bunten Autoreifen. Das Sträßchen führt zwischen Feldern, Apfelplantagen und mit Fernblick automatisch wieder zur Hauptstraße zurück, die man in der Kurve 200m oberhalb der Kirche erreicht.



Entfernung: 6,5 km
Gehzeit: 2 Std. 15 min
Höchster Punkt: 1120 m, tiefster Punkt 880 m
Einstufung: D3**WBR (Erklärung siehe hier)
Karte:


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Diese Route als pdf und kmz-Datei für Google Earth: Lies nach auf der Seite SERVICE und schreib mir eine Mail.
Die Wanderung durch den Barranco del Guirra ist hier beschrieben: Geierschlucht. Sie kann mit dieser kombiniert werden.

Artikel-Nr. 09-055DE7DF
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