Nicht nur zum Klettern.
Eine der beliebtesten Schluchten, die es auf Teneriffa für Felskletterer gibt, liegt oberhalb von Arico. Sie ist nicht besonders tief, aber sehr malerisch, und an jedem zweiten Felsen finden die Kletterbegeisterten vielfältige Möglichkeiten, sich auf und abseilen zu lassen. Auch wer nicht klettert, kann hier eine einfache, kurze und spannende Rundwanderung machen.

Auf der Straße, die von Arico herauf kommt, fährt man zuerst am Base-Camp der Kletterer vorbei. Gleich danach führt eine Brücke über den Barranco, danach ist die Straße nicht mehr asphaltiert. Beiderseits der Brücke kann man parken. Neben der Brücke steht eine Informationstafel, und der Wanderweg ist ausgeschildert. Hier vorbei kommt auch der Hauptwanderweg TF-86, der von der Küste bis zum Parador del Teide geht, er ist über 30 km lang.





Sofort steigt man einige Meter hinab in die Schlucht, und nach wenige Schritten ist man mittendrin in dieser malerischen Felsenwelt. Man geht immer im Grund der Schlucht entlang, meistens direkt im trockenen Bachbett. Nach starken Regenfällen sollte man diese Wanderung nicht machen!




Auf beiden Seiten erheben sich die beeindruckenden Felswände. Sie sind fast überall mit Kletterhaken ausgestattet. Besonders am Wochenende hängen die Sportler in den Seilen, versuchen mit bloßen Händen und Füßen irgendwie hinauf zu kommen, gesichert durch das Seil, das immer von einem Freund gehalten und straff gezogen wird. Wer oben angekommen ist, rutscht leicht wieder herunter.







Freundesgruppen und ganze Familien treffen sich hier mit Kind und Kegel, mit Essen und Trinken. Man sitzt unter einem Felsblock im Schatten, bringt vielleicht ein Zelt und eine Matte mit, und kann so den ganzen Tag hier zubringen.
Nicht weit von der Brücke entfernt überquert ein Kanal die Schlucht. Falsch laufen kann man nicht, aber manchmal ist der Weg nicht immer eindeutig. Geht es nun rechts oder links vom Felsen weiter? Aber es geht immer ohne Klettern.
Sind wir hier in einem Film? Kommen gleich Winnetou und Old Shatterhand hinter den Felsen hervor? Genau so sieht die Landschaft hier aus.
Eine Zeitangabe für den Weg ist schwierig, denn man bleibt doch immer wieder mal stehen, um die Kletterer zu bewundern. 950 m nach der Brücke zweigt der offizielle Wanderweg rechts ab und steigt am Hang entlang empor. Der ausgeschilderte PR TF-86.1 verläuft hinauf zum Picknickplatz El Contador. Wer eine größere Herausforderung will, kann hier etwa 110 Höhenmeter hinauf steigen bis zum TF-86 und auf diesem zur Brücke zurück gehen.
Für die bequemere Runde geht man noch etwa 20 m weiter im Bachbett und dann nach links, oberhalb einer Mauer, die man schon von unten erkennt. Es war einmal ein Weg, aber offensichtlich ist er nicht mehr oft begangen. Er steigt aus dem Tal heraus und macht gleich eine Rechtskurve. 200 m weiter, unter den Bäumen kommt eine Linkskurve, dann geht es fast eben am Hang entlang weiter. Dann trifft man auf die Kurve einer Piste, dort nimmt man den nach unten führenden Ast. Die Piste führt langsam abwärts und bald wieder nah an die Schlucht heran.


Jetzt kann man das Naturwunder von oben beobachten. Wie hat es die Erosion geschafft, in Jahrtausenden einen solchen Riss in die Basaltfelsen zu fressen? Es muss eine Menge Wasser geflossen sein, heutzutage kaum mehr vorstellbar.




Weiter geht es am Rand der Schlucht entlang, bis die Piste in einem Bogen von der Felskante weg schwenkt. Schließlich kommt man oberhalb eines neu angelegten Weinfeldes vorbei. Etwa 200 m später kann man nach links abwärts gehen und kommt unterhalb eines verlassenen Hauses vorbei. Im Tal sieht man schon wieder die Brücke und die parkenden Autos. Hier im Hang sind noch mehrere verlassene Häuser, offenbar war hier einmal eine kleinere Siedlung, die sogar auf der Karte als „La Puente“ (Brücke) bezeichnet ist. Warum es „la“ puente heißt und nicht „el“ puente, kannst du hier nachlesen: Ein Loch im Basalt.
Am Haus vorbei geht man ein Stück auf dem Höhenrücken zwischen viel Gebüsch entlang, direkt unter einer Stromleitung. Danach geht es links hinunter in Richtung Straße. Beim Abstieg ist etwas Vorsicht angesagt, weil es viele lockere Steinchen gibt.
Entfernung: 2,6 km
Gehzeit: 1,5 Std.
Höchster Punkt: 890 m, tiefster Punkt 780 m
Einstufung: B2*WR (Erklärung siehe hier)
Karte:

Anfahrt:
Von der Autobahn kommend, fährt man am Kreisverkehr von Arico La Villa geradeaus weiter. Nach 300 m knickt die Straße nach links, danach biegt man gleich wieder rechts ab und folgt nun immer dieser Straße, alle Abzweigungen außer Acht lassend. Nach 2,2 km geht es in einer S-Kurve hinauf, danach kommt man am Base Camp der Kletterer vorbei. 300 m weiter kann man vor oder nach der Brücke parken. Am Wochenende könnte es hier voll sein.

Wer sich tatsächlich für das Klettern interessiert, kann sich direkt beim Base Camp informieren: https://www.basecamportiz.org/
Es gibt auch die Möglichkeit, direkt von Arico La Villa heraufzuwandern. Der ausgezeichnete Wanderweg PR TF-86 verläuft zunächst 1,2 km auf der Straße, zweigt dann rechts ab und wechselt auf die andere Seite des Tals. Nach weiteren 2,2 km kommt er dann bei der Brücke vorbei. Es sind rund 250 Hm zu überwinden.
Auch eine Kombination mit dem TF-86.1 (grün) und dem TF-86 (gelb) wäre möglich.

Gehe zu Google Map:
Diese Route als pdf und kmz-Datei für Google Earth: Lies nach auf der Seite SERVICE und schreib eine Mail.
Eine andere Herausforderung für Kletterer ist der Barranco de los Arcos: Mit Seil und Haken.
Artikel-Nr. 03-01CAFD3A
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