Unentdeckte Wege

Streifzug durch den Wald.

In die Wälder oberhalb von Icod de los Vinos kommen nur wenige Wanderer. Zu weit abgelegen ist das Gebiet, und nur auf schmalen, steilen Sträßchen kommt man dort hinauf. Darum geht es sehr ruhig zu auf den zahlreichen Pisten, die das unübersichtliche Waldgebiet durchqueren. Spannend wird es, wenn man sich traut, auf den wilden Pfaden durchs Gebüsch.

Hier gibt es keine offiziellen Wanderwege. Man wird nur selten Wanderern begegnen. Kreuz und quer schlängeln sich Waldpisten bergauf und bergab. Die Orientierung ist mitunter etwas schwierig, aber die Pisten sind bezeichnet und ausgeschildert. Wer nur auf den befahrbaren Pisten läuft, hat es bequem und legt auf der hier beschriebenen Runde etwa 7 km zurück. Aber es ist auch etwas langweilig und außer Wald gibt es nicht viel zu sehen. Bei mehreren Abkürzungen kann man aber einiges an Entfernung einsparen und sich dabei ein bisschen durch den Dschungel schlagen. Das macht es dann doch zu einer kleinen Entdeckungstour. Zusätzlich zu den hier gezeigten Karten sollte man aber unbedingt ein Navigationssystem verwenden.

Zur Anfahrt muss man zunächst einmal das winzige Dorf Redondo finden (Beschreibung siehe unten). Dort steht eine genau so winzige Kapelle. Kurz danach ist die Erholungszone Las Hayas ausgeschildert. Aber es geht noch ein ganzes Stück weiter hinauf in den Wald. Dort, wo das befestigte Sträßchen endet, kann man das Auto abstellen.

Die Pista Fuente Santa (VM 19.1) ist ausgeschildert. Theoretisch dürfte man sogar mit dem Auto weiter fahren. Aber hier beginnt die Wanderung. Man geht nach links und entdeckt schon nach 350m die erste Überraschung, die Galería Saltadero de las Cañadas.

Verrostete Schienen kommen aus dem Wasserstollen und führen zur Abraumhalde. Im Schuppen stehen altertümliche Maschinen. Der Stollen führt 4600m tief in den Berg hinein und zapft das Wasservorkommen unterhalb des Teide an. Wenn man direkt am versperrten Eingang des Stollens steht, spürt man einen kühlen Luftzug aus dem Berg.

420m weiter gibt es die erste Möglichkeit, sich auf einer Abkürzung (A1) durch den Dschungel zu schlagen. Bevor die Piste eine deutliche Rechtskurve macht, kann man links auf einem Waldpfad bergauf steigen. Dort liegt ein größerer Felsbrocken, hinter dem ein zunächst undeutlicher Pfad bergauf geht, er ist aber kurz danach besser erkennbar. Nach 160m trifft er wieder auf die Piste. Die Abkürzung spart etwa 320m, ist aber kurz etwas steil.

Danach geht es auf der Piste weiter bis zum Picknickplatz Las Hayas (die Buchen). Im Wald verstreut liegen Tisch, Grillstellen und ein Kinderspielplatz. Am Wochenende könnte hier durchaus etwas Betrieb sein. Viele Familien fahren mit den Auto bis hier her.

Nun könnte man einfach auf der Piste weiter gehen, die nach einigen Kurven nach rechts schwenkt und Richtung Westen etwas ansteigt. Aber es gibt auch eine Abkürzung. In der Linkskurve direkt vor dem Picknickplatz geht ein Waldweg geradeaus aufwärts, der kurz danach an einer Steinhütte vorbei kommt, dort geht man weiter geradeaus (A2). Man könnt auch in der nächsten Linkskurve der Piste nach rechts oben gehen und käme auf denselben Waldpfad. Diese Abkürzung spart rund 700m Piste und trifft nach 370m wieder auf eine Piste.

Dort geht man 100m nach rechts. Hinter der scharfen Linkskurve zweigt in der nächsten Rechtskurve ein Pfad spitzwinklig ab (A3). Dies ist wieder ein schöner, wilder Weg durchs Gebüsch, der zuerst etwas steiler, dann flacher ansteigt. Verlaufen kann man sich nicht, das Gebüsch wäre zu dicht. Er trifft nach 480m wieder auf eine Piste und spart etwa 280m.

Dort sollte man kurz ein Stück nach rechts gehen, wo sich ein Landeplatz für Hubschrauber befindet. Mit viel Glück hat man auch eine Aussicht ins Tal. Weiter geht es dann auf der Piste nach oben, die nun für die nächsten 100m ziemlich steil und steinig ist. Doch dann hat man den höchsten Punkt der Wanderung erreicht und geht geradeaus wieder leicht abwärts.

Nun bleibt man auf der Piste, die alsbald nach rechts schwenkt und mit BC 1.11 bezeichnet ist. Man kommt zu einer auffälligen Kreuzung, wo man weiter auf der BC 1.11 geradeaus geht, es geht gemächlich bergab. 1920m nach der Kreuzung ist wieder der Picknickplatz Las Hayas ausgeschildert. Wer es bequem haben will, nimmt diese Richtung nach rechts und geht hinunter bis zur Piste des Hinwegs und auf dieser zurück.

Spannender ist jedoch der Direktabstieg durch den Dschungel. 10m nach links und dann nach rechts in die Büsche (A4). Es geht zwar nicht sehr steil abwärts, aber lockere Steine und Kiefernnadeln machen den Weg etwas rutschig. Er spart aber rund 800m.

Insgesamt eine ruhige Wanderung auf Waldpisten, die man auch im Sommer gut machen kann, denn es gibt viel Schatten.

Entfernungen:
blauer Rundweg auf Piste: 7km
mit allen Abkürzungen 5,7km
Zeitbedarf: 2,5 Std.
Tiefster Punkt: 940m, höchster Punkt: 1140m
Einstufung: D2*WR (Erklärung siehe hier)

Bemerkung: Beim Wandern ist ein Navigationssystem empfehlenswert. Die Gegend ist sehr unübersichtlich. Open Street Map zeigt alle Pisten korrekt an. Wer sich nicht mehr sicher fühlt, geht im Zweifelsfall immer bergab und trifft irgendwann wieder auf die Hauptpiste von Las Hayas.
Karte:

Anfahrt:
An der Ausfahrt 55 der TF-5 muss man zunächst hinunterfahren bis zum Kreisverkehr, dort wenden, dann zurück und rechts in die Seitenstraße nach Las Lajas. Sie geht unter der Autobahn durch. Am nächsten Kreisverkehr geradeaus durch Las Lajas. Die vierte Straße rechts, gegenüber der Firma „Belicar Muebles de Cocina“ ist der Camino Las Mancas, es gibt kein Straßenschild.
Die Straße trifft nach 1,1km auf den Camino Viejo a Redondo, nach 1,3km kommt man an der Ermita Redondo vorbei, kurz danach ist Las Hayas ausgeschildert. Nach weiteren 1,1km ist man am Startpunkt der Wanderung.
Karte mit Anfahrt:

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Wenn du lieber durch Dorf und Feld gehst, dann probiere mal diese Wanderung, auch oberhalb von Icod: Eine ruhige Gegend.



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