Panorama Candelaria

Auf lokalen Wegen durch die Schluchten.

Auf dieser Rundwanderung erlebt man perfekte Ausblicke über die Ostküste bei Candelaria. Auf alten Pfaden geht es in unerwartet wilde Schluchten. In den Dörfern hier oben werden nicht mehr alle Felder genutzt, denn sie sind zu abgelegen. Die Straßen dort sind steil und verwinkelt. Teneriffa im Original und ohne Touristen.

Weiter oben braucht man ein PS-starkes Gefährt, aber in das kleine Dorf Las Cuevecitas schafft es noch jedes Auto. Dort steht eine moderne Kirche mit einem auffallenden Turm, der auf einer Seite mit schwarzen Lavasteinen verkleidet ist. Die Anwohner von hier mussten Jahrhunderte lang bis hinunter nach Candelaria gehen, wenn sie in die Kirche wollten. Erst 1960 kam das religiöse Leben nach La Cuevecita, als die Bürger das Bildnis des Heiligen Andreas mit dem typischen Andreaskreuz kauften, finanziert durch ihre eigenen Spenden. Es wurde davor im Dominikanerkloster aufbewahrt und nur an Festtagen heraufgebracht. 1962 stellte ein Anwohner namens Fermin Guanche seinen Schuppen zur Verfügung, und es konnten Gottesdienste abgehalten werden. Nach Gründung der Kirchengemeinde 1966 und Abspaltung von Candelaria konnte endlich der Bau einer Kirche in Angriff genommen werden, nachdem ein anderer Anwohner namens Nicolás Guanche ein zusätzliches Grundstück zur Verfügung stellte. Maurer und Handwerker aus dem Dorf bauten das Gotteshaus und alle Männer halfen im Schichtdienst mit. Die Kirche konnte am 22. November 1972 endlich eingeweiht werden. In den Jahren danach kamen auch die Weiler Malpais und Araya zur Gemeinde hinzu. Die Gemeinde hatte damals knapp 1200 Einwohner.

Am 26. November 2022 feierte man ganz groß das 50-jährige Bestehen der Kirche. 100 Personen finden Platz darin. Die Kirchenglocke befand sich ursprünglich auf der Spitze des Turms, aber das war zu gefährlich, man verlegte sie später auf das Dach der Sakristei.

Von der Terrasse vor der Kirche hat man schon einen wunderschönen Panorama-Blick hinunter zur Küste und nach Candelaria. 1854 schrieb Don Juan Núñez del Castillo Pfarrer von Candelaria:

Von der Kirche geht man 100 m nach unten. Dort steht an der Kreuzung eine Wandertafel, und hier beginnt der Wanderweg SL TF-296.1. Zunächst geht es auf der kleinen Calle La Hoya los, nach 180 m zweigt links der gut bezeichnete Wanderweg Richtung Barranco El Rincón ab.

Immer mit herrlichen Ausblicken schlängelt er sich am Hang entlang und steigt langsam an. Schließlich führt er in den Barranco El Rincón hinunter. Bevor man an der anderen Seite wieder hinauf wandert, lohnt sich ein Abstecher nach links in die Schlucht hinein. Dort befindet sich nach 200 m unter einer gewaltigen Felswand die Galería El Rincón, ein heute noch aktiver Wasserstollen. Neben dem versperrten Stolleneingang steht das Arbeitshaus und allerlei verrostetes Material, es gibt auch noch eine alte Verteileranlage. Der Stollen geht mehr als 2800 m weit in den Berg hinein.

Zurück zum Weg und nach links, geht es längs einer Wasserleitung aufwärts, und wieder hat man ein wunderschönes Panorama, jetzt auch in Richtung Süden zur Montaña Grande von Güímar. An der Bergkette hebt sich besonders die Montaña Cho Marcial ab, der „Zahn des Tals“.

Zweimal zweigt der Weg von der Piste links ab, bis man schließlich in den Weiler Cruz del Camino kommt. Dort trifft man auf die Hauptwege TF-294 und TF-296. 70 m nach oben und ein kleines Stück nach rechts kommt man zu einem überdachten Plätzchen, das sich gut für eine Rast eignet, natürlich wieder mit Panoramablick.

Nach der kleinen Erholungspause wird es etwas anstrengender. 50 m auf dem ausgeschilderten Weg 294 Richtung Los Brezos, aber dann rechts ab den Lomo Las Goteras hinauf. Das ist eine richtig steile Straße, die zunächst noch asphaltiert ist, aber dann in einen betonierten Weg übergeht, und an einigen Häusern vorbei schließlich wieder in einen Wanderweg mündet. Dann sind die 50 Höhenmeter aber schon geschafft.

Der jetzt schön ebene Weg kreuzt dann die Straße nach Los Brezos. 250 m weiter kommt man zu einem Wegweiser der nach links einen Abstecher zur Fuente La Gotera anzeigt (0,4 km).

Hier könnte man hinunter gehen zu einem überhängenden Felsen, unter dem sich einmal eine Quelle befand. Der Weg ist aber sehr steil und steinig und deshalb recht unbequem. Es gibt auch nichts Wesentliches zu sehen dort unten.

Weiter geht es auf dem TF-294 nach oben. (Er würde hinauf nach Los Brezos führen, siehe Auf in die Berge!) Knapp 100 m weiter oben zweigt ein schöner Weg am Hang entlang nach links ab und führt an beeindruckenden Felswänden vorbei in die Schlucht Las Goteras hinein.

Auf der anderen Seite, wo der Weg wieder ansteigt, kann man diese besonders gut bewundern. Wo der Weg wieder nach rechts schwenkt, hat man erneut perfekte Fernblicke, mit viel Glück kann man die Nachbarinsel Gran Canaria erkennen.

Nach einem kleinen Anstieg geht es schon wieder in die nächste Schlucht hinein, wo eine Kanalbrücke das Tal überquert. Dort gibt es eine Abkürzungsmöglichkeit mit dem Vorteil, dass man 40 Höhenmeter spart und einen bequemeren Abstieg hat (siehe Karte, weiß). Direkt hinter der Kanalbrücke bei den Wegweisern geht nach links ein Weg auf die andere Talseite hinüber und parallel zum Kanal zu einer Piste. Dieser folgt man bergab bis zur einer etwas breiteren Straße, dort kurz nach rechts und dann links hinunter nach Las Cuevecitas.

Wer die Abkürzung nicht nimmt, folgt nach links dem TF-294.1. Richtung Malpaís. 40 Hm weiter oben kommt man durch ein kleines Kiefernwäldchen. Dort entdeckt man einen alten Ziegelofen. Er ist recht gut erhalten. Hier steht auch eine 300 Jahre alte Kiefer, der Pino de Cha Meliá, die in die Liste der monumentalen Bäume der Inselregierung aufgenommen ist.

Sogar einen Kuhstall gibt es hier, ganz beachtlich groß, aber offenbar seit einiger Zeit nicht mehr benutzt. Das riesige Wasserbecken (Charca del Pino) wurde teilweise durch den Europäischen Fonds für Ländliche Entwicklung finanziert.

Kurz nachdem die Piste wieder auf eine Straße trifft, zweigt links der Wanderweg ab. Nun geht es immer geradeaus und immer nach unten, bis man nach 300 m einen Kanal überquert. Der Weg entlang der nächsten Schlucht ist etwas unangenehm zu gehen, weil er steil und steinig ist.

Schließlich trifft man auf eine Asphaltstraße, auf der man etwa 200 m nach links geht. Dann biegt man rechts ab in die Calle Santo Domingo, und nun kommt leider ein sehr steiles Stück Straße bis zur Kreuzung Cuatro Caminos. Geradeaus auf der Calle La Vera weiter erreicht man dann wieder den Parkplatz.

Entfernung: 5,8 km
Gehzeit: 3 Std.
Höchster Punkt: 645 m, tiefster Punkt 395 m
Einstufung: C3**WR (Erklärung siehe hier)

Karte:

Abkürzung:

Anfahrt: Auf der TF-28 ist bei Km 18 Las Cuevecitas ausgeschildert, dort geht die Calle El Balo nach oben, weiter oben muss man noch die TF-247 überqueren. 70 m südlich der Kirche gibt es einen Parkplatz.

Direkt an der TF-28 ist der Guachinche La Patrona, eine gute Adresse für ein rustikales Essen nach der Wanderung.

Gehe zu Google Map:

Den Barranco de Las Goteras kannst du weiter oben auf einer anderen Wanderung erkunden, ganz in der Nähe: Auf in die Berge! Sie beginnt am Picknickplatz Los Brezos.

Diese Route als pdf und kmz-Datei für Google Earth: Lies nach auf der Seite SERVICE und schreib eine Mail.



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