500 Stufen

An der Steilküste von Tacoronte.

Ein spektakulärer Aussichtspunkt, der eine kleine sportliche Herausforderung ist. Man kann ihn nicht mit dem Auto erreichen, ein bisschen Treppen steigen ist schon erforderlich. Aber das Panorama über die Nordküste und den paradiesischen Strand von Garañona ist phantastisch. Ein verstecktes Geheimnis an der Steilküste.

Es sind tatsächlich mehr als 500 Stufen, aber nur, wenn man sie doppelt zählt, hinunter und wieder hinauf. Rund 50 Höhenmeter steigt man hinunter und wieder hinauf. Keine Sorge! Der „Camino de los 500 escalones“ ist gut gesichert und ungefährlich. Wer noch ein bisschen mehr sehen will, kann es mit der folgenden kleinen Wanderung kombinieren.

Man beginnt an der Carretera Guayonje (TF-165) etwa 80 m unterhalb der scharfen Rechtskurve, wenn man von Tacoronte kommt. Dort kann man am Straßenrand parken. Links geht ein betonierter Weg hinunter in die Schlucht, der Camino Los Guanches. 120 m unterhalb der Straße kommt man zu einem Wasserhaus, das vor einem Stollen liegt.

Dieser ist einer der längsten Teneriffas und geht knapp 6 Kilometer in den Berg hinein. Im Jahr 2020 wurde die Fördermenge der Galería mit 19 Liter/Sekunde angegeben. Der Stolleneingang ist vom Grün überwuchert. Auf der kleinen Abraumhalde entdeckt man unter dem Grün noch die alten Gleise der Förderbahn.

Auf der anderen Seite folgt man einem zunächst schmalen Pfad unterhalb einer Felswand. Dort plätschert Wasser aus einer Quelle unter dem überhängenden Fels. Bald danach kommt man zu einer Treppe, die am Rand der Schlucht nach oben führt. Hier sieht man hinunter zum tiefblauen Meer. Der Barranco Guayonje ist offiziell ein Nationales Kulturgut in der Kategorie archäologische Stätten, denn hier gibt es auch Fundstellen aus der Guanchenzeit.

Oben geht man geradeaus weiter bis zur Straße, dort rechts in der Kurve hinunter (Calle Jardín del Sol). Nach 130m kann man rechts in eine Sackgasse abbiegen (Calle Incienso), nach weiteren 100m wieder rechts (Calle el Laurel). Diese macht wiederum eine Linkskurve, und dann geht es scharf rechts in die Calle la Jara. Dort geht man geradeaus auf einen schmalen Durchgang neben einer Villa zu. An dessen Ende beginnen die „500 Stufen“.

Wer mag, kann jetzt mit dem Zählen anfangen, das Ergebnis ist abhängig von der Konzentration. Denn viel interessanter sind die phänomenalen Ausblicke, die es hier gibt. Gleich am Anfang sieht man nach Osten, und tief unten, die Häuser von Mesa del Mar. Im Westen liegt der schwarze Sandstrand von La Garañona, ein unberührtes Stück der Nordküste, zu dem kein Weg hinunter führt. Diesen Strand kann man nur vom Wasser aus erreichen. Er ist Teil des geschützten Naturraums Costa de Acentejo.

Auf einer der Aussichtsterrassen kann man das perfekte Panorama genießen. In der Ferne sieht man Puerto de la Cruz, und am Horizont ruht der Teide. An der letzten Plattform, nach wer-weiß-wieviel Stufen, endet die Treppe. Hier gibt es kein Weiterkommen mehr. Wer die Treppe bis hierher gebaut hat, und warum, ist unbekannt.

Nun heißt es noch einmal tief Luft holen und den Aufstieg in Angriff nehmen. Vormittags liegt die ganze Treppe im Schatten, am späten Nachmittag könnte es heiß werden, aber auch dann findet man immer wieder ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen.

Danach geht es auf demselben Weg zurück.

Hier ist ein schönes Video über dieses versteckte Geheimnis Teneriffas:

Entfernung: 1 km (einfache Strecke)
Zeitbedarf: 2 Std. (hin und zurück)
Höchster Punkt 350m, tiefster Punkt 250m

Karte:

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Auf der Anfahrt kommt man in Tacoronte an dem schönen kleinen Hamilton-Park vorbei. Nach der Wanderung könnte man noch einen Spaziergang im Park machen und auf dem Kirchplatz einkehren.


2 Gedanken zu “500 Stufen

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