Ein Rundweg mit Panorama.
Am Westrand der Cañadas erheben sich mehrere schroffe Berge, Reste des gewaltigen Vulkankraters, der einmal im Zentrum der Insel existierte. Von dort hat man herrliche Ausblicke auf den Teide oder nach Westen bis hinunter zur Küste. Bei dieser Rundwanderung kann man ohne große Anstrengung die phantastische Bergwelt entdecken.

Besonders schön ist die Wanderung im Mai oder Juni, denn man wird immer wieder die herrlich blühenden roten Tajinasten am Weg sehen, und viele andere Blüten. Der schwarze Lavastrom des Ausbruchs von 1789 oder der Feuerwachtturm mit Fernblick sind weitere Highlights.
Die aneinander gereihten schroffen Berge am Süd- und Westrand der Cañadas bilden ein halbrundes Amphitheater mit einem Durchmesser von 16 Kilometern. An ihren Felswänden finden sich die ältesten Steine Teneriffas mit einem Alter von drei Millionen Jahren. Sie waren schon lange vor dem Teide hier und gehören zu dem vermuteten Urvulkan der Insel, der vielleicht 6000m hoch gewesen sein könnte. Als er zusammenbrach, blieben diese gewaltigen Felsblöcke übrig. Der höchste davon ist die Montaña Guajara im Süden, mit 2718m der dritthöchste Berg der Insel. Weiter im Westen liegt der markante Sombrero de Chasna (2435m) oder die Montaña del Cedro (2265m). Den letzteren kann man auf dieser schönen Wanderung umrunden.
Man beginnt am Parkplatz Mirador Las Narices del Teide. Die „Nasenlöcher des Teide“ gehören zum Ausbruch an der Westflanke des Pico Viejo, auch Chahorra genannt, bei dem vom 9. Juni bis 14. September 1789 ein gewaltiger Lavastrom austrat.

Genau gegenüber des Parkplatzes beginnt der offizielle Wanderweg S 18 Richtung Boca Tauce, dem man zunächst einmal folgt. Er führt bald in einem Linksbogen auf den mit Kiefern bestandenen Hang der Montaña del Cedro zu. Nach 820 m zweigt der Weg nach Guía de Isora ab, doch man bleibt weiterhin auf dem S 18. Kurz danach gäbe es eine Möglichkeit, auf einem steilen Weg direkt die Montaña del Cedro zu erklimmen (siehe Karte grün), aber es ist bequemer, am Fuß des Berges weiter zu wandern.


Man trifft auf die von der Straße kommende Piste und kommt danach zu einem abgegrenzten Schutzgebiet am Berghang. Es ist mit einer Kette abgesperrt, und man darf es nicht betreten. Dort wachsen besonders viele Tajinasten (Echium wildpretii). Einige davon stehen auch direkt am Weg. Mehr über diese faszinierenden Pflanzen findest du im Artikel Die Kerzen des Teide.

Etwa 50m nachdem die Absperrung endet liegt rechts am Weg ein großer Felsbrocken. Direkt dahinter beginnt der Einstieg zum Aufstieg, er ist nicht markiert. Der Pfad ist jedoch gut zu finden und steigt langsam am Hang hinauf. Nur weiter oben ist er etwas undeutlicher, und gelegentlich erfordert es auch etwas Kletterei, um bis hinauf zu den Felswänden zu kommen. Knapp 100 Höhenmeter weiter oben erreicht man einen Sattel. Ein guter Platz für eine Rast unter den Kiefern und für einen Blick hinüber zum Teide und zum Pico Viejo.





Wer hier nach rechts geht, könnte einen Abstecher zu Nebengipfel machen, rund 750m. Dies wäre auch ein möglicher, aber schwieriger Weg zurück (siehe Karte grün).
Weiter geht es dann auf der anderen Seite des Sattels, wo man sich einer großen Felswand nähert. Hier befindet sich in einer Höhle die Fuente de Cedro, eine tief in den Fels gehauene Wasserstelle, in der sich ganzjährig Wasser findet.






Der Weg ist nun einfach, aber stellenweise etwas zugewachsen, er verläuft immer am Hang entlang mit schönen Ausblicken nach Westen bis zum Teno-Gebirge. In der Ferne sieht man La Gomera und mit etwas Glück auch La Palma. Man kommt durch eine etwas weniger bewaldete Zone und bald darauf zu einer markanten Felsplatte, wo man nach rechts abwärts geht. Der Pfad ist immer wieder mit kleinen Steinmännchen markiert und führt zuerst steiler, dann etwas ebener bis zum Feuerwachtturm. Hier befindet sich ein perfekter Ausguck in alle Richtungen, ideal zur Überwachung von Waldbränden. Es gibt hier auch eine Wetterstation mit automatisch arbeitenden Messinstrumenten. Den Turm mit einer atemberaubenden Metallkonstruktion kann man nicht besteigen.







Nach einer Kurve unterhalb des Turms zeigen die Wegweiser den Wanderweg TF 70 nach Guía de Isora an, ebenso wie der Rückweg zum Mirador Narices del Teide. Er verläuft noch ein Stück bergab auf der Piste, bis er in einer Linkskurve auf eine andere Piste trifft. Hier könnte man nach links oben gehen und immer dieser Piste folgen. Schöner ist es aber, die untere Piste zu gehen und den ausgezeichneten Wanderweg zu benützen. Ein Stück weiter unten zweigt dieser in einer scharfen Rechtskurve ab und steigt dann mal steil, mal weniger steil hinauf, bis man wieder auf die obere Piste trifft.



Dann befindet man sich wieder auf einem Sattel mit Blick zum Teide. Hier geht man entweder auf der Piste weiter, oder gleich nach rechts unten auf dem Wanderweg Richtung Boca Tauce. Von diesem zweigt man dann unten nach links ab und geht parallel zum schwarzen Lavastrom weiter. Hier hat man noch einmal einen guten Blick auf die Felszacken der Montaña del Cedro.


In der Ebene blüht im Frühjahr ein Busch namens Hierba pajonera (Descurainia bourgaeana) mit einer üppigen gelben Blütenpracht. Die kleinen blauen Blüten des Alhelí (Erysimum scoparium) gehören zu den schönsten im Nationalpark. Und der stachlige Codeso (Adenocarpus viscosus) bildet ganze Teppiche mit prächtigem Gelb.








Auf dem schon bekannten Weg kommt man wieder am Schutzgebiet vorbei, geht dann aber direkt hinüber zur Hauptstraße und auf dieser bis zum Parkplatz.
Entfernung: 6,6km
Tiefster Punkt: 1975m, höchster Punkt: 2160m
Gehzeit: 2,5 Std.
Einstufung: D2**WR (Erklärung siehe hier)
Karte:


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In diesem Video von Jurgencito el caminante kannst du die Wanderung schön verfolgen:
Lies auch den Artikel über die Tajinaste und ihren Namensgeber Wildpret.
Artikel-Nr. 14-0858D83A
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