Unerwartet steile Schlucht

Die Steilküste zwischen Tacoronte und Puerto de la Cruz scheint auf den ersten Blick sehr unzugänglich zu sein. Doch es gibt an einigen Stellen auch Wege, die hinunter zum Meer führen und überraschende Wandermöglichkeiten bieten. So z.B. der Barranco Hondo bei Santa Úrsula.
Diese Schlucht ist wenig bekannt, vielleicht weil sie nicht im offiziellen Wegenetz vorkommt und die Pfade sehr steil sind. Wenn man das Tal auf der Autobahnbrücke „Puente de la Reina“ überquert, ahnt man nicht, dass genau hier der Beginn eines 200m tiefen Abgrundes liegt. Das Tälchen sieht oberhalb der Autobahn ganz harmlos aus, wird aber wenige Meter dahinter zu einem Atem beraubenden Abgrund. Dieser Barranco bildet die Grenze zwischen den Municipios von Santa Úrsula und La Victoria.


Man beginnt die Rundwanderung bei der Autobahnausfahrt 28 Santa Úrsula. Parkmöglichkeiten gibt es beim Bodegón Casa Fernando (früher Bodegón Puente de la Reina) oder ein Stück oberhalb der Autobahn an der TF-213, der Carretera Vieja, wo auch der Rückweg endet. Falls man dort parkt, geht man wieder hinunter und überquert die Autobahn, um auf der anderen Seite nach rechts den Camino del Mar hinunterzugehen. In der Kurve liegt der Bodegón Casa Fernando.

Man folgt der Straße etwa 400m, kurz nach einigen Bauruinen zweigt rechts der Wanderweg ab, der sofort in die Steilwand des Barranco hineinführt. Der Weg ist mit Treppen und Geländern gut gesichert, der Abstieg bis zum Meer ist problemlos. Man hat herrliche Ausblicke auf die vorgelagerte Felseninsel.
ACHTUNG: Es ist möglich, dass der Weg wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist. Bei feuchtem Wetter oder nach Regenfällen sollte man lieber nicht hinunter gehen. Ansonsten bitte Absperrungen beachten.




Direkt oberhalb der kurzen, steinigen Bucht befinden sich ein paar Höhlen, die offenbar als Unterschlupf für Angler, Taucher oder Liebespaare dienen. Die Bucht ist zum Baden absolut ungeeignet. Aber es wagen sich ab und zu Taucher ins Wasser.



Dieser Küstenabschnitt, die Acantillados de Acentejo, ist extrem steil und unzugänglich. Hier sind die „Los Gigantes“ des Nordens. Einen ungewöhnlichen Blick auf die Felsen bietet dieses Video von DRONE_ANDO13:
Abstiegsweg:
Wenige Meter oberhalb der Höhlen beginnt der gleichermaßen interessante und steile Aufstiegsweg, der ebenfalls nicht zu verfehlen ist. Bei den ersten Mauern der Ackerterrassen hält man sich links und kommt gleich danach am ersten Haus vorbei, wo ein kläffender Hausbewohner hallo sagt. Dort geht man nicht nach rechts auf den verbotenen Privatweg, sondern geradeaus auf den als „Camino del Mar“ ausgeschilderten Pfad. Dieser führt geradewegs hinauf zu Autobahn, dort gibt es eine Unterführung. Ein Stück weiter oben am Kreisverkehr geht man scharf nach rechts und folgt der Straße (TF-213), man kommt an der Ferretería Acentejo vorbei und in zwei Serpentinen wieder hinauf bis zum Ausgangspunkt.





Gehzeiten:
Abstieg: 35 min
Aufstieg und Rückweg: 55min
Entfernung: 4,1km
Einstufung: C2**WRG (Erklärung siehe hier)
Hier ein schönes Video de Stadt Santa Ursula:
Bemerkung: Der Abstieg verläuft unterhalb von senkrechten Felswänden, nach Regenfällen sollte man nicht gehen, es könnten Steine herunterfallen. Am Vormittag im Winter ist der gesamte Aufstiegsweg im Schatten.
Falls der Abstieg auf der Seite von Santa Úrsula gesperrt ist, kann man auch nur den Abstieg auf der Seite von La Victoria machen und wieder zurück. Dann beginnt man am besten bei der Autobahnunterführung.
Karte: lila=Abstiegsweg, blau=Aufstieg und Rückweg

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Hier ein spannendes Video:
Draußen auf dem Meer, unter dem Wasser, liegt eine der faszinierendsten Tauchregionen der Insel, das Gebiet der Rapadura. Lies hier den Artikel dazu: Unterwasserwelt. Weiter oben verzweigt sich der Barranco, dort kannst du einen Zwei-Schluchten-Weg gehen. Interessant ist auch die Geschichte der Brücke Alfonso XIII, die die Schlucht überquert: Endlich Nachbarn!
Artikel-Nr. 27-101806AD
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Hallo, ist der Weg aktuell geöffnet? Im Mai war er gesperrt… Viele Grüße und Danke Claudia
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Ja. Es ist gut möglich, dass der Weg gesperrt ist. Die Gemeinde bringt aus Sicherheitsgründen Absperrungen an. Trotzdem gehen immer wieder Wanderer auf eigenes Risiko hinunter.
Die aktuelle Situation kann man nur vor Ort überprüfen.
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