Der Escaldón – ist lecker und macht satt

Die kanarische Hausfrau hat viele Möglichkeiten, Reste eines guten Essens zu verwerten. Sie kann es der Katze oder dem Hund füttern, oder sie kann ein weiteres Gericht daraus zubereiten. Die Hauptzutat, der Gofio, ist in jedem Haushalt vorhanden.
Meist bleibt vom Sonntagsbraten, dem Eintopf, der Fisch- oder Gemüsesuppe noch etwas übrig. Wegwerfen kommt nicht in Frage, denn zusammen mit Gofio ergibt sich ein neues Gericht.
Gofio ist Mehl aus Weizen, Gerste, Mais oder Kichererbsen, oft auch gemischt. Das besondere daran ist, dass die Körner vor dem Mahlen geröstet werden. Dadurch wird das Mehl leicht braun und bekommt einen besonderen Geschmack. Gofio gibt es überall zu kaufen, am besten aber in einer der Gofio-Mühlen, die es in vielen Orten noch gibt.

Die Zubereitung von Escaldón geht schnell und ist denkbar einfach. Man schüttet die warmen Reste einer Soße oder Suppe in eine Schüssel, eventuell etwas mit Wasser verdünnt, und gibt den Gofio dazu, zunächst einmal nicht zu viel. Dann mischt und knetet man das Ganze, bis ein dicker Teig entsteht, falls nötig, kann man Gofio oder Flüssigkeit hinzufügen, je nachdem. Wer es gerne scharf mag, kann etwas Chili-Pulver dazu geben. Auch klein geschnittene Oliven oder Gemüsestückchen kann man einarbeiten. Nun kann man einen großen Kloß formen, oder den Teig in einen Teller streichen, oder mehrere kleine Klöße daraus machen. Ein bisschen Flüssigkeit sollte übrig bleiben.
Damit die Speise gut heiß serviert werden kann, wandert sie noch eine Zeit lang in den Ofen oder auch kurz in die Mikrowelle. In der Zwischenzeit bereitet man die Extras und die Garnierung zu. Geröstete Zwiebelchen oder Knoblauchsscheibchen, oder auch frische Zwiebelringe, Tomatenspalten oder Gurkenscheiben. Wer es hat oder wer es mag, kann auch Käse- oder Schinkenwürfel dazu tun. Ganz wichtig ist frische Petersilie, noch besser Korianderblätter.
Wenn der Kloß heiß genug ist, macht man oben eine Delle und gibt dort die gerösteten Zwiebel und Knoblauch hinein. Noch etwas mit der Flüssigkeit übergießen, manchmal wird auch grüner oder roter Mojo genommen. Dann garniert man mit den anderen Sachen und streut die Kräuter darüber. Fertig ist der Sattmacher.
Von diesem sollte man keine zu großen Portionen servieren. Ein Escaldón füllt den Magen schnell! Und er wärmt herrlich an kühlen Tagen.
Guten Appetit!
– Schatz, ich mach‘ gerade Escaldón… Mag ihn deine Mutter mit Zwiebeln?
– Nein
– Ok
Im Winter, und besonders in der Karnevalszeit, braucht man einen anderen Sattmache: El Paponazo.
Artikel-Nr. 0-5-24
Pingback: Bild des Monats | Mein Teneriffa - Mi Tenerife
Pingback: El Paponazo | Mein Teneriffa - Mi Tenerife