Kartoffel mit Inhalt
Februar ist ein kalter Monat, da braucht der Mensch etwas Warmes im Bauch. Jetzt ist die Jahreszeit für ein Essen, das satt macht und eine feste Grundlage bietet für die Herausforderungen in der Karnevalszeit. Rund um das karnevalistische Treiben findet man die Food-Trucks mit den deftigen Kartoffeln. Bars und Restaurants schließen sich an.

Man kennt sie als Papona, Paponazo, Papatazo oder einfach Papas de feria. Es ist Tradition, sie zu essen, wenn man die Kleinen zum Jahrmarkt in der Nähe des Busbahnhofs begleitet, oder man kauft sie an einem der Stände in den Straßen und auf den Plätzen, wo das bunte Treiben stattfindet. Das Motiv ist immer dasselbe: zu Kräften kommen und den Tag oder die ganze Nacht durchhalten.
Santiago Martín ist Eigentümer eines solchen Verkaufsstands in Santa Cruz. Er ist Präsident der Schaustellervereinigung und schon sein ganzes Leben lang mit den Karnevalsständen von Santa Cruz verbunden. In der dritten Generation betreibt seine Familie die berühmten Stände mit Karnevalsartikeln in der Calle El Castillo sowie mehrere Stände mit Hot Dogs, Hamburgern und Sandwiches. Und natürlich sind im Februar auch Paponas im Angebot. Wer nicht unbedingt die Fleischberge aus den großen Pfannen essen will, freut sich vielleicht über eine große Kartoffel.





An jedem Tag in der Karnevalszeit steht Santiago um sechs Uhr morgens auf, um zum Stand zu gehen, zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist, und ihn zu reinigen. Gegen neun Uhr treffen die Lieferanten ein, danach beginnt er mit der Zubereitung der Kartoffeln: „Das erste Backen dauert mindestens eine Stunde, danach geht es schneller“, erklärt er. Rund 200 kg der großen Knollen wird er in dieser Zeit verkaufen.
„Es ist gar nicht so einfach, so einen Stand zu erhalten, und der ganze Papierkram würde viele abschrecken, aber da ich das schon mein ganzes Leben lang mache, bestehe ich jedes Jahr darauf“, sagt Santiago, der der Meinung ist, dass die Standbetreiber immer mehr Vorschriften beachten und alle möglichen Dokumente wie Strom- und Gasrechnungen, Haftpflichtversicherungen und Montagebescheinigungen einreichen müssen.




Die Kartoffel soll möglichst groß sein. Sie wird in der Alufolie gekocht oder im Backofen gebraten, dann aufgeschnitten und etwas zerdrückt. Der Schlüssel zu einem guten Papatazo liegt dann bei den Zutaten, nämlich Thunfisch, Oliven, Mais, Käse und Schinken. Die Soßen verleihen dieser karnevalistischen Delikatesse, zu der meist Aioli, Guacamole oder Tomatensauce gereicht werden, eine besondere Note. In der einfacheren Variante sind es vielleicht nur Ketchup und Mayonnaise. Sobald die Kartoffel fertig ist, wird sie in wieder Folie eingewickelt serviert und hält sich dadurch lange warm. Man nimmt sie mit oder isst sie gleich am Stand. Nicht nur, weil sie satt macht, ist sie so beliebt. Es kann auch nicht schaden, sie als Grundlage für die zahlreichen Gläschen Wein in der Nacht zu essen.
Man sollte es sich nicht entgehen lassen, in der kalten Jahreszeit. Wer‘s selber machen will, hier ist ein Rezept:
Guten Appetit.
Hier ist noch ein deftiges Gericht für den Winter: Der Sattmacher.
Mehr über den Karneval erfährst du hier: Carnaval, Casa de Carnaval.
Artikel-Nr. 0-56-241
Pingback: Carnaval | Mein Teneriffa - Mi Tenerife
Pingback: Der Sattmacher | Mein Teneriffa - Mi Tenerife