Von Katzen und Tauben

Die Stadtverwaltung von Santa Cruz hat im Jahr 2017 die erste Kampagne zur Sterilisierung von streunende Katzen gestartet. Außerdem soll versucht werden, die übermäßige Vermehrung von Tauben im Stadtgebiet einzudämmen.

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Aktualisierungen siehe unten.

Seit der letzten Katzenzählung im Jahr 2006, bei der mehr als 800 Katzen in 50 bis 60 Kolonien festgestellt wurden, dürfte sich die Zahl der Straßentiger beträchtlich erhöht haben. Deshalb ist im Haushalt des Amts für Gesundheit und Umwelt ein Betrag von 40 000 € bereitgestellt worden, mit dem die Sterilisierungsaktion durchgeführt werden soll. Die Katzen sollen von Tierschützern eingefangen und dann von freiwilligen Tierärzten an der Schule für Veterinärmedizin sterilisiert werden. Danach werden sie wieder in ihrem Lebensraum freigesetzt.

Mit dieser Maßnahme setzt die Stadtverwaltung die neue Verordnung über Tierhaltung um, die in diesem Dezember in Kraft tritt.

Weitere 150 000 € stehen für den Seuchenschutz zur Verfügung. Vor allem die hohe Geburtenrate der Tauben im Stadtgebiet muss kontrolliert werden. Seither wurde den Tauben nur mit Käfigfallen zu Leibe gerückt, was erfolglos war, weil die Tiere sich schneller vermehrten als man sie einfangen konnte. Nun wird versucht, die Tauben mit Empfängnis verhütendem Futter zu füttern.

Mit dem Geld wird auch die Ausbreitung von Ratten bekämpft, z.B. durch Aufstellen von Köderfallen in Gärten und Parks und Anbringen von weiteren Schutzringen an den Palmen, damit die Ratten nicht mehr auf die Palme klettern, um sich die Datteln zu holen. Diese Maßnahmen haben in der Vergangenheit anscheinend schon gute Erfolge gebracht.

Weitere 20 000 € stehen für die Sensibilisierung der Bevölkerung zur Verfügung, da sich viele Einwohner leider nicht an die Vorschriften halten. Obwohl es verboten ist, werden frei lebende Katzen und Tauben im Stadtgebiet immer noch gefüttert, noch dazu mit Essensabfällen, die zusätzlich Ratten und Ungeziefer anlocken. In Schulen und Nachbarschaftsverbänden soll nun ausführlich über die damit verbundenen Probleme informiert und aufgeklärt werden.

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(Foto: Diario de Avisos)

Das Tierschutzgesetz der Kanaren und das Gesetz zu potenziell gefährlichen Tieren legen fest, dass die Pflicht besteht, sein Haustier kennzeichnen und anschließend bei der zuständigen Gemeindeverwaltung registrieren zu lassen. Im kanarischen Register für Tieridentifikation ZOOCAN findet man folgende Angaben über die offiziell mit einem Chip registrierten Tiere (Werte gerundet):
In Santa Cruz: 45100 Tierbesitzer mit 41400 Hunden und 3400 Katzen
In Teneriffa insgesamt: 242000 Tierbesitzer mit 234000 Hunden und 15000 Katzen


Aktualisierung Juli 2018

Die Eindämmung der Katzenplage in Santa Cruz kommt nicht voran. Voraussetzung dafür, dass die Tiere sterilisiert werden können, ist, dass sie bei der Stadt „registriert“ werden. Die Tierschützer haben jedoch Sorge, dass die Daten missbraucht werden könnten, um die Katzen zu töten. Bis jetzt wurde erst eine Katzenkolonie angemeldet. Die Verträge mit dem Tierkliniken stehen, aber da keine weiteren Anmeldungen eingingen, wurde nun der Etat von 40000 € auf 25000 € gekürzt. Der Stadtrat für Umweltschutz, Carlos Correa, erklärt diesen Schritt: „Es hängt nicht davon ab, wie viel Geld wir zur Verfügung stellen, sondern vom Willen der Tierschützer, die Sache zu regeln.“

Eine Katze mit Chip zu versehen – wie es das Gesetz verlangt – und zu sterilisieren, kostet 54 €. Man schätzt, dass es in Santa Cruz etwa 500 Katzenkolonien gibt, was einer Anzahl von mehreren tausend streunender Katzen entspricht. Jede Woche sammeln die Tierschützer etwa 40 junge Kätzchen ein, aber ein Vielfaches davon wird neu geboren. „Wir werden der Lage nicht mehr Herr“, sagen sie.

Andererseits wirft die Stadt den Tierschutzvereinen mangelnde Kooperation vor, denn ohne offizielle Registrierung könne man nicht tätig werden. Die Situation verschärft sich auch dadurch, dass bereits einige Personen Bußgelder zahlen mussten, weil sie Katzen gefüttert haben. „Uns gehen Kraft, Geld und Mittel aus, um so vielen Tieren zu helfen, und das Schlimmste ist, dass wir uns auch vor Nachbarn und der Polizei verstecken müssen, als wären wir Diebe oder Kriminelle, damit wir nicht angeprangert, bestraft und gewarnt werden, wie es uns bereits passiert ist“, beklagen die Tierschützer.

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(Foto: el día)

Aktualisierung September 2018

Endlich hat die Stadt Santa Cruz grünes Licht gegeben für eine Steriliserungsaktion der Katzenkolonien. Der Bürgermeister sagte: „Wir sind einen großen Schritt weitergekommen und haben absolute Übereinstimmung zwischen allen Beteiligten erreicht. Alle Anträge werden bearbeitet.“ Es wird eine Investition von 15 000 € getätigt, die den städtischen Haushalt nicht belasten wird, da die Kosten von einer Versicherung der Stadt übernommen werden.

Aktualisierung Januar 2023

Nach Angaben der Stadtverwaltung gibt es derzeit 85 Kolonien mit insgesamt 653 Katzen, die sterilisiert und identifiziert wurden (Chipplatzierung).

Bisher ist nur eine der 85 Kolonien legalisiert worden, da sie als einzige die Anforderungen der Gemeindeverordnung erfüllt hat. Weitere 20 wurden vorläufig genehmigt und 21 wurden bisher abgelehnt. Nach Angaben des Stadtrats wird erwartet, dass die Zahl der Genehmigungen in diesem Jahr erheblich steigen wird.

Die Standorte der verschiedenen registrierten Kolonien sind über die fünf Bezirke der Gemeinde verteilt, mit besonderem Augenmerk auf die Kolonien in der Nähe des Naturparks Anaga und von Kindergärten und Grundschulen.

Die Katzen sind im Namen der Eigentümer der Kolonien als Verantwortliche für diese eingetragen, bis die Kolonie aufgelöst wird. Wie in der Genehmigung angegeben, ist die zivilrechtliche Haftung durch die städtische Versicherung gedeckt. Die bisher getätigten jährlichen Direktinvestitionen belaufen sich auf 18.000 Euro für die Sterilisierung, Identifizierung, Entwurmung und den Kauf von Fangkäfigen.


Der Katzenschwanz ist ein ganz anderes Thema!

Und Von Enten und Fröschen gibt es auch etwas zu erzählen!


Artikel-Nr. 26-4-37

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