Frischer Wind in der Regierung
Seit den Wahlen im Mai 2019 ist der ehemalige Bürgermeister von Guía de Isora, Pedro Martín (PSOE), Präsident der Inselregierung. Seit Monaten versichern nun mehrere Bürger, die in der Nähe des Regierungspalastes waren, dass sie ihn dort gesehen haben. Er ging angeblich durch die Korridore, mit mehreren Ordner unter dem Arm, und telefonierte mit dem Handy.
Diese Tatsache ist aber noch nicht von den Medien bestätigt. Denn Martín hat vor lauter Arbeit keine Zeit für Interviews. Ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger Carlos Alonso (PP), bei dem die Journalisten es gewohnt waren, viermal am Tag einer Pressekonferenz beiwohnen zu können, ganz egal, ob die Anlässe etwas mit dem Cabildo zu tun hatten oder nicht.
Pedro Martín schockiert die Journalisten. Auch wenn er jeden Tag etwas später kommt, denn er kommt aus Guía de Isora, und jeder weiß, dass er auf der Autobahn im Stau steht. Es geht das Gerücht, dass der Hafen in Fonsalía nun zügig ausgebaut wird, egal was Madrid dazu meint. Denn dann könnte Martín mit dem Boot womöglich viel schneller in Santa Cruz sein und jeden Morgen vorbildlich und heldenhaft pünktlich seine Arbeit antreten. Womöglich wird aber der geplante Hafen in Puerto de la Cruz noch schneller fertig.
Es geht auch das Gerücht um, dass der frische Wind im Cabildo der Nutzung der Windenergie zugute kommen wird. Angeblich sollen die einzigen zwei Windmühlen in Santa Cruz (in Barranco Grande und Las Cuevas) wieder in Betrieb genommen werden. Sie sind nationales Kulturgut und seit Jahrzehnten in einem bedauernswerten, ruinösen Zustand.
Man erzählt sich auch, dass Techniker des Cabildo untersuchen, was mit der unterirdischen Klonfabrik von Carlos Alonso passieren soll. Das Gerücht wurde nie bestätigt, aber angeblich soll jeden Morgen ein Minibus die perfekten Alonso-Kopien an mehrere Orte der Insel gefahren haben, nicht nur zu Kongressen oder Prüfungen an der Uni, auch zur Einweihung eines Kreisverkehrs, zum Kindergeburtstag, zur Eröffnung eines China-Restaurants,…
Das alles ist nun nicht mehr nötig, denn Pedro Martín arbeitet und hat keine Zeit für Kleinkram. Obwohl,… es gibt auch Ausnahmen. Kurz vor Weihnachten besuchte Martín persönlich den „Patriarchen“, den ältesten Baum der Insel. Nein, es ist nicht der Drago von Icod!
ACHTUNG: Dieser Artikel wurde am 28. Dezember veröffentlicht. Das ist der „Día de los Santos Inocentes – Tag der Heiligen Unschuldigen“. Glaub nicht alles, was du an diesem Tag liest oder hörst! Es ist eine Tradition, dass Zeitungen Nachrichten veröffentlichen, mit der Warnung, dass es der Tag der Unschuldigen ist. Es kann eine Nachricht sein, die ein offensichtlicher Spott über ein kürzlich stattgefundenes Ereignis ist, oder eine, die ernst erscheint und den ahnungslosen Leser täuscht. Den Tag der Unschuldigen kennt man der ganzen spanischsprachigen Welt. Er geht auf ein biblisches Ereignis zurück, das angeblich am 28. Dezember stattgefunden haben soll. König Herodes ordnete an, alle Kinder unter zwei Jahren in Bethlehem zu töten, um sicher zu sein, dass der angekündigte Messias nicht überlebt. Der Zusammenhang ist einfach: An diesem Tag darf man niemandem trauen – es könnte ein Soldat von Herodes sein.
Schau nach, was in den Vorjahren am 28.12. passiert ist: 2018, 2017
Artikel-Nr. 0-35-159
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