Zum Berg hinunter steigen.
Warum dieser Berg so heißt, ist ein Rätsel. Die Montaña Limón am Nordrand der zentralen Bergkette hat weder von der Farbe noch von der Form her etwas mit einer Zitrone zu tun. Es ist ein eher flacher vulkanischer Hügel, bietet aber eine schöne Rundumsicht. Eine Wanderung dort hin ist einfach und einsam.
Seltsam ist die Wanderung auch: Man muss nämlich zum Berg hinunter steigen. Man beginnt am besten direkt an der TF-24, etwa bei Kilometer 34,5, in der Nähe der „Piedras del mal abrigo“, es gibt an der Straße eine Parkmöglichkeit, dort wo der offizielle Weg S 21 in die Straße mündet. Wenige Meter unterhalb entdeckt man einen Wegweiser, und dort beginnt der Pfad zur Montaña Limón. Dieser steigt langsam am Hang entlang ab und trifft nach mehreren Zickzack-Kurven, etwa nach 15 Minuten, auf eine Piste. Hier steht wieder ein Wegweiser in Richtung Montaña Limón.






Man kreuzt die Piste und trifft wenige Minuten später wieder auf sie. 20 m rechts zweigt bei einer Schranke ein Weg nach links ab, der langsam und ziemlich eben durch eine flache Senke führt. Auf diesem geht man so lange, bis rechts ein auffällig schwarzer Aschehang sichtbar wird. Dort beginnt ein flaches Tälchen, in das man nicht hinunter gehen darf.

Dieses flache Tälchen wird wenige hundert Meter weiter unten zu einer gewaltigen Schlucht, in der sich das Wasser tief in den Berg eingegraben hat. Dort kommt man nur noch mit Klettern hinunter: Barranco de Los Arcos.
Man bleibt auf der linken Seite oberhalb des Tals. Jetzt gibt es keinen Weg mehr! Am Hang entlang hält man sich links aufwärts und geht über Lavafelsen, durch niedriges Gebüsch und über Stock und Stein langsam bergauf. Wenn die Spitzen einiger Kiefern sichtbar werden, steigt man nach links etwas steiler aufwärts bis zu einer Verebnung. Dort ist auch wieder ein erkennbarer Weg, der in Richtung der Montaña Limón aufsteigt.






Auf dem kahlen Gipfel mit rotem Lavagestein und ein paar größeren Felsbrocken hat man eine 360º-Rundsicht, nach Westen zum Teide, nach Nordwesten hinunter ins Orotava-Tal und nach Süden zu den Türmen des Izaña-Observatoriums.






Der Abstieg erfolgt auf dem Aschefeld bis zum Wanderweg S 34, der Richtung Waldrand langsam abwärts führt. Im Wald geht es in mehreren Kurven etwas steiler abwärts. Immer wieder hat man Ausblicke zum Teide und ins Tal. Der Weg trifft nach rund 10 Minuten im Wald auf eine Piste. Es ist dieselbe, die man oben schon gequert hat. Auf ihr geht es nach links ganz gemächlich wieder aufwärts. Die Piste ist ziemlich staubig.






Man kommt aus dem Wald heraus und langsam in vielen Kurven wieder in die flache Senke hinter der Montaña Limon. Beim zweiten Wegweiser beginnt man dann den Aufstieg auf dem schon bekannten Weg zur Straße.



Entfernung: 8,4km
höchster Punkt: 2190m, tiefster Punkt: 1915m
Zeitbedarf: 3 Std. inkl. Pausen
Einstufung: E2**WR (Erklärung siehe hier)
Im Wald wenig, sonst überhaupt kein Schatten. Im Sommer ist es eine gute Idee, erst am späten Nachmittag loszugehen, dann ist das Licht besser und es gibt am Ende vielleicht noch einen schönen Sonnenuntergang hinter dem Teide. Im Winter kann es auf den ungeschützten Hochflächen empfindlich kalt und windig sein.
Nach dem schweren Waldbrand im August 2023 hat sich die Landschaft am Fuße der Montaña Limón stark verändert. Die grünen Büsche des Teideginsters sind komplett verbrannt und wurden zu schwarzen Ruinen. Sie werden sich nie wieder erholen. Im Sommer bietet sich ein gespenstisches Bild. So sah es drei Monate nach dem Brand aus.


Zwei Jahre später wandert man durch eine schwarz-weiße Geisterlandschaft.






Karte:


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Artikel-Nr. 19-0B54B2FC
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„Warum dieser Berg so heißt, ist ein Rätsel“, nun wir haben die Wanderung Anfang Mai gemacht, also etwas später als hier beschrieben. Dann wird klar warum der Berg so heißt: Wenn der Ginster auf dem Berg blüht leuchtet er förmlich Gelb auf!
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