Schöne Tour am Roque Imoque

Diese herrliche Rundwanderung ist in auch vielen Wanderführern beschrieben. Trotzdem möchte ich sie hier vorstellen, weil sie für diejenigen, die aus dem Süden kommen, schnell erreichbar ist und wunderbare Ausblicke bietet, ebenso wie Einblicke in die Natur- und Kulturlandschaft Teneriffas.

Der Weg ist nicht sehr anstrengend, aber es ist eine Wanderung durchs Gebirge, die eine entsprechende Ausrüstung erfordert. Sie führt uns rund um die hervorstechende Bergspitze des Roque Imoque, vorbei an verlassenen Fincas und über alte Ackerterrassen, durch wilde Schluchten und auch zu einem herrlichen Panorama-Restaurant.
Anfahrt:
Vom Zentrum von Arona auf der TF-51 Richtung Vilaflor. Nach etwa 1 km, vor der ersten Rechtskurve (die mit dem nicht zu überhörenden Hunde-Hotel), liegt links das Restaurant La Granja de Arona. Dort gibt es möglicherweise Platz, um das Auto abzustellen. Aber wenn dort schon einige Autos stehen, muss man weiter unten einen Platz suchen und im Zweifelsfall einen Kilometer auf der Straße laufen.
Wanderung:
Direkt beim Restaurant folgen wir ab der Informationstafel dem ausgeschilderten Wanderweg, der gleich in ein Tal hinab führt und über eine kleine Brücke. Auf der anderen Seite sehen wir unterhalb eines Wasserbeckens eine Schranke und gehen geradeaus hinter der Schranke weiter. Am Ende werden wir von rechts längs des Beckens wieder zurück kommen (Camino del Topo).



Ein Stückchen weiter kommen wir an einem verlassenen Gebäude vorbei und gehen entlang des tief eingeschnittenen Barrancos, in den wir alsbald steil hinab steigen müssen. Im Flussbett halten wir uns rechts und finden nach etwa 20m den Aufstieg auf der gegenüberliegenden Seite. Der Weg führt dann oben rechts haltend am Hang entlang in ein flaches Tal hinein, quert zweimal den Bachlauf und steigt sanft an bis zu einem Sattel. Am gegenüberliegenden Hang sehen wir verlassene Ackerterrassen.
Auf dem Sattel angekommen, überrascht uns der fantastische Ausblick hinunter zur Westküste bis nach Adeje. Links steht der alles überragende Gipfel des Conde. Wir sind auf der Degollada de los Frailitos auf 758m Höhe.
Wir steigen nach rechts über den Rücken weiter an und erreichen nach gut 20 min die verlassene Finca Suárez, etwas unterhalb eines sehr großen und gut erhaltenen Dreschplatzes. Hinter dem verfallenen Finca-Gebäude bewundern wir die erstaunlich großen Agaven und die herrlichen Trockensteinmauern. Hier oben auf diesen Terrassen wurde in früheren Zeiten Weizen und Gerste angebaut. Wir entdecken auch mehrere in den Fels gehauenen Höhlen, die als Lagerräume oder Ziegenställe dienten, und ein Wasserhaus.













Auf der anderen Seite des Dreschplatzes steigt der Weg nun weiter an und führt durch den Steilhang in ca. 30 min hinauf zum nächsten Sattel, wo sich in 983m Höhe ein weiterer Dreschplatz befindet.



In diesem Artikel findest du ein kleines Video über das Dreschen mit einem Pferd in früheren Zeiten: Alles was vier Beine hat.
Hier ist ein perfekter Platz für eine kleine Rast. Es kann allerdings zwischen den beiden Gipfeln des Roque Imoque und des Roque de los Brezos auch recht windig sein. Letzterer kann in 20 min bestiegen werden, von dort oben hat man eine herrliche Rundumsicht. Der Imoque selbst ist jedoch nur etwas für Extrem-Bergsteiger.
Über eine ausgewaschene Erosionsrinne in rötlichem Gestein geht es leicht hinunter bis zu einer verfallenen Hütte und kurz danach steil in ein Barranco hinunter.





Unten, auf der anderen Seite des Bachlaufs, sehen wir zwei hölzerne Wegweiser, nach rechts zur „Fuente de las Pilas“, nach links zum „El Refugio“. Wir nehmen den linken Weg, der langsam wieder aufsteigt und oben bei einem weiteren verfallenen Haus auf einen Fahrweg und mehrere Wasserleitungen trifft. Diesen folgen wir nach rechts bis zum Restaurant „El Refugio“.


Samstags ist es geschlossen, aber an allen anderen Tagen lohnt es sich unbedingt, hier einzukehren. Carmen und Andreas betreiben hier ein wunderschönes und sehr liebevoll eingerichtetes Lokal. Von der sonnigen Terrasse hat man einen Ausblick ins Tal und zu dem direkt gegenüber liegenden Imoque. Eigentlich sollte man hier einmal übernachten, denn es gibt mehrere Gästezimmer. Nicht zu vergessen die hervorragend und mit viel Liebe zubereiteten Speisen.










Wenn du mehr über das „El Refugio“ erfahren willst, hier ist der Link zur Webseite: www.el-refugio.com.
Hoffentlich haben wir zu viel von dem ausgezeichneten und biologisch angebauten Wein genossen, denn nun folgt ein ziemlich steiniger Abstieg. Längs der Wasserrohre geht es leicht, aber wegen des Gerölls recht rutschig bergab. Der Weg geht immer geradeaus und ist nicht zu verfehlen. Wir halten auf die nächste verfallene Finca zu, wo man 20 m unterhalb etwas aufpassen muss.






Man sollte sich leicht links halten, um nicht auf die falsche Seite des Barranco zu geraten (jenes, das wir am Anfang kurz durchqueren mussten). Weiter unten schwenkt der Weg aber wieder nach rechts in Richtung auf das große, weithin sichtbare Wasserreservoir, die Charca de Ancón. Direkt unterhalb desselben treffen wir kurz vor dem Brückchen auf den Hinweg.
Entfernung: 6,5 km
Höhe: tiefster Punkt: 656 m, höchster Punkt: 983 m
Zeit: 4 h + gemütliche Mittagspause
Karte:


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Artikel-Nr. 4-2-46