Einfach bunt

Jedes Jahr im Mai findet in Los Realejos das größte und bunteste Volksfest der Insel statt. Es ist wirklich ein fest für das Volk, denn hier singt und tanz und vergnügt man sich den ganzen Tag. Und die traditionelle Festkleidung ist Pflicht!

Isidro, geboren in Madrid im Jahr 1070, war ein einfacher Bauer, der als Knecht immer schwer arbeitete und nie den Glauben an Gott verlor. Eines Tages schlief er in einer Arbeitspause unter einem Baum ein, und die Engel bestellten das Feld für ihn. Eines anderen Tages fiel sein Sohn in einen Brunnen, er und seine Frau beteten zu Gott, und das Wasser im Brunnen stieg an, bis der Junge herauskam. Solche Wunder und Geschichten erzählt man über ihn. Im Jahr 1622 wurde er heilig gesprochen.
Heute ist San Isidro der Schutzpatron von Madrid und der Heilige der Bauern und Arbeiter. In Madrid feiert man seinen Festtag am 15. Mai, hier in Los Realejos nimmt man es nicht es so genau und feiert gleich zweimal, die kleine Romería am 15. Mai und der große Umzug am letzten Sonntag im Mai. Im benachbarten La Orotava feiert man Ende Juni. Die erste Romería wurde hier in Los Realejos schon im Jahr 1676 gefeiert.




Man könnte dieses Fest auch als Erntedankfest bezeichnen. An diesem Tag wird kräftig gegessen und getrunken. Von allen fantasievoll dekorierten Festwagen, die beim Umzug mitmachen, werden Brot, Eier, Kartoffeln, Gofio-Klumpen und Wein verteilt, oder auf den Wagen wird sogar Fleisch gegrillt. Einige Karren werden von schwer schnaufenden Kühen durch die Straßen von Realejo Alto gezogen. Alles lacht, wenn jemand mal die Hinterlassenschaften der Kühe übersieht.



Jede Gruppe singt und tanzt fröhlich, es wird getrommelt und geflötet und man hat viel Spaß. Mit diesen Tänzen der „magos“ pflegt man ein altes folkloristisches Kulturgut Teneriffas. „Magos“ sind in der Sprache der Insulaner die Bauern.






Natürlich wirft sich Jung und Alt dazu in Schale. Fast alle Festteilnehmer, auch die Zuschauer, tragen die traditionelle und sehr farbenprächtige Kleidung.






Nach dem Gottesdienst beginnt der Festumzug. Schon lange vorher haben sich die Teilnehmer mit ihren selbst gebastelten und dekorierten Wagen postiert. Immer wieder muss am steilen Berg mit Gehupe angefahren werden. Rechts und links drängen sich die Zuschauer, um ein Stück Gofio oder ein Schlückchen aus dem Weinfass zu ergattern. Es dauert Stunden, bis der ganze Zug mit fast hundert Wagen und Gruppen die Innenstadt durchquert hat.






Die Häuser entlang der Festroute sind sind reich geschmückt, Korbflechtereien, bunte Tücher, Obst und Gemüse zieren die Fassaden und die Balkone, von denen man natürlich einen ganz besonderen Blick auf das Treiben hat. Auch die Kirche und der Kirchplatz sind verziert. Dort geht die Fiesta dann lange weiter, selbstverständlich feiert man bis in die Nacht. Am 3. Mai beginnt die Feierzeit mit dem Tag der Kreuze und dem gewaltigen Feuerwerk, bei dem die Stadt in Flammen steht. Die Hochsaison dauert den ganzen Monat. Am 30. Mai wird zusätzlich noch der Tag der Kanaren gefeiert. Auf nach Los Realejos im Mai.
Google Map:
Am Tag vor der Romería findet alljährlich der große Viemarkt statt. Dort sieht man Alles, was vier Beine hat.
Schön bunt geht es natürlich auch beim Karneval zu. Im Artikel Carnaval siehst du viele Bilder aus Santa Cruz.
Eine Kleine Wanderung nach Los Realejos mit herrlichen Aussichten findest du hier: Abgründe
Artikel-Nr. 21-1-69