Moderner Ort für alte Kunst.
Malerei und Grafik, Kunsthistorik, Bildhauerei und Baukunst. Die alten Gattungen der Bildenden Künste haben an der Universität von La Laguna ein auffallend modernes Zuhause bekommen, ein Gebäude, das durch seine Formen besticht und durch seine Baumaterialien befremdet. Hier verschmelzen traditionelle Künste mit moderner Architektur.

„Das Gebäude materialisiert sich als die umhüllende Spur einer inneren Leere und definiert einen intimen Campus, der die Landschaft der neuen Fakultät gestaltet.“ So liest es sich in der Präsentation der Gruppe GYP Arquitectos, die das Projekt im Auftrag der Universität entworfen hat. Die größte Herausforderung für die Architekten bestand darin, eine harmonische Beziehung zwischen dem neuen Gebäude und seiner Umgebung herzustellen und die Synergie zwischen dem akademischen Viertel und dem heterogenen städtischen Umfeld zu erhöhen. Zwischen der Autobahn und einer langweiligen Ausfallstraße fällt der Gebäudekomplex in dem sonst unbebauten Gelände besonders auf. Er ist die größte Erweiterung des Campus Guajara und wird seit 2014 genutzt. Betonierte Wege leiten von der Calle Radio Aficionados in weiten Bögen und um Grünflächen herum zum Haupteingang und ins Innere.






Dort ist alles rund. Es ist kein Kreis, keine Schleife und keine Acht, es ist unregelmäßig rund, verwirrend zunächst, weil es keine Ecken als Orientierung bietet. Gleichförmige Beton- und Glasflächen, außen und innen, wirken beängstigend grau. Als Kontrast zum erschreckenden Grau wachsen in den Innenhöfen Palmen und Kakteen. Auf den umlaufenden, nach innen offenen Gängen geht man in jedem Stockwerk in eine Endlosschleife. Spiralförmige Rampen verbinden die verschiedenen Ebenen.






Die Unterrichtsräume, Werkstätten und Labore sind in den geschwungenen Kurven flexibel angeordnet. Die Studienbereiche sind über eine Reihe offener Korridore verteilt und verfügen über bewegliche Wände, die eine flexible Gestaltung der Räume je nach den Bedürfnissen der Studenten ermöglichen. Die begrünten Innenhöfe, die Rampen, die Zugangsterrasse und die darunter liegende große Veranda sind Orte der Begegnung und des Austauschs, offene Unterrichtsräume und Ausstellungsflächen unter freiem Himmel, die die Nutzung des Gebäudes intensivieren.





Das Gebäude verfügt über Räume, die für alle Unterrichtsmodalitäten im Bereich der bildenden Künste (künstlerisches Schaffen, audiovisuelle Medien, Design, Didaktik) geeignet sind. Sie sind räumlich gegliedert nach der Höhe der Decken in den Werkstätten (zwischen 4,5 und 9 Metern) und der Art der der ausgeübten akademischen Tätigkeit.

Nirgends gibt es Fenster. Die großen durchscheinenden Flächen aus Milchglas bewirken eine gleichmäßige Verteilung des Lichts und dämpfen Hell-Dunkel-Kontraste, ideal für Gestaltung und Begutachtung von Kunstwerken. Doch es ist befremdlich, verhindert den Blick in die Außenwelt. Das künstlerische Schaffen wird durch Beton und Glas von der Umwelt abgeschnitten.
Die Nutzfläche des Gebäudes von 32260 m² verteilt sich über mehrere Ebenen, die nicht nur durch Treppen und Aufzüge verbunden sind, sondern auch durch stufenlosen Rampen, die überall einen barrierefreien Zugang ermöglichen. Im untersten Stockwerk befindet sich der Bereich der Bau- und Bildhauerwerkstätten. In der Etage 1 sind Fotostudios, Labors und kreative Unterrichtsräume, in der Etage 2 Werkstätten für künstlerische Gestaltung und Restaurierung. Die Etage 3 bietet Zeichen- und Designwerkstätten sowie Theorieräume und ein Labor für digitales Schaffen.
Die Werkstätten sind sowohl für den Unterricht als auch für die eigenständige Arbeit der Schüler konzipiert, die Studenten haben mit einer entsprechenden Berechtigung zu jeder Zeit des Tages Zutritt. Die Büros der Lehrer und Professoren sind über das gesamte Gebäude verteilt, die meisten davon im Erdgeschoss.



Es gibt einen Verwaltungsbereich und eine Bibliothek von 365 m² mit der wichtigsten Kunst- und Designsammlung auf den Kanarischen Inseln und Material über die mehr als 30-jährige Geschichte der Fakultät für Bildende Künste. Dia Aula mit einer großen Projektionsfläche und einer Bühne ist ein Mehrzweckraum für Ausstellungen und Präsentationen und bietet Platz für 290 Besucher. In einer Cafetería können sich die etwa 400 Studenten und das Personal versorgen.


Welche ein Kontrast zwischen dem alten Universitätsgebäude aus dem Jahr 1953 und den kurvenreichen Silhouette der neuen Fakultät!
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Wenn du dich für moderne Kunst interessierst, dann geh ins TEA – Tenerife Espacio de las Artes in Santa Cruz. Schau auch auf den Seiten Museen oder Kunst und Kultur nach.
Artikel-Nr. 17-23-236
Pingback: TEA – super und modern | Mein Teneriffa - Mi Tenerife
Ein interresanter Beitrag , der diese wunderbare moderne Architektur beschreibt!
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Aber wo sind all die Künstler, die hier studiert haben oder deren künstlerische Arbeiten? Im Norden findet man sie kaum und das ist schade.
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